Die Insektizide, die gegen krankheitsübertragende Stechmücken eingesetzt werden, stoßen auf den ultimativen Abwehrmechanismus der Natur: die Evolution. Wissenschaftler schlagen Alarm, dass Stechmücken in Kambodscha und Vietnam zunehmend eine Mutation tragen, die sie gegen ein häufig eingesetztes Insektizid resistent macht.

Sprays zunehmend wirkungslos

Der in der Zeitschrift Science “Advances” veröffentlichte Bericht befasst sich mit Aedes aegypti, einem Überträger von Denguefieber, Gelbfieber, Zika und anderen Krankheiten. Die Forscher fanden heraus, dass in Kambodscha und Vietnam 78 Prozent der untersuchten Moskitos eine Mutation aufwiesen, die sie immun gegen Insektizide macht.

Diese Mutation wurde zwar schon früher beobachtet, aber nie in einer Mückenpopulation mit so hoher Häufigkeit. So wurde in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh ein Mittel versprüht, das lediglich 10 Prozent der Mücken tötete. Den Versuch, einen anderen Wirkstoff zu verwenden, überlebten gar alle Moskitos!

Mückenarten breiten sich immer weiter aus

Die Resistenz von Moskitos gegen Insektizide stellt zunehmend ein Problem für die öffentliche Gesundheit dar, zumal die Populationen von Aedes aegypti und anderen Arten infolge der Verstädterung und der Globalisierung wachsen und ihr geografisches Verbreitungsgebiet erweitern.