Die in der „Bild“ veröffentlichte INSA-Umfrage deckt sich mit der Einschätzung vieler Experten. Für sie ist das tägliche Zählen der Neuinfektionen kein verlässlicher Maßstab mehr für den Verlauf der Infektionskrise. Viele eher würde dadurch nur unbegründete Panik verbreitet werden. eXXpress berichtete.

Wie bei der Grippe sollen Daten über Spitalsaufenthalte und Todesfälle veröffentlicht werden, aber keine Zahlen mehr über die Anzahl der Fälle. Denn, die unter Omikron in die Höhe schießende Fallzahlen würden unnötig für Panik sorgen. Eines muss nämlich klar sein, das Virus lässt sich nicht komplett eliminieren.

Zahl der Todesfälle geht zurück

„Fallzahlen lösen eine Menge Panik und Angst aus, aber sie spiegeln nicht mehr das wider, was früher der Fall war, nämlich dass die Krankenhauseinweisungen mit den Fällen übereinstimmen“, sagt die Infektiologin Monica Gandhi von der University of California in San Francisco. So haben Neuinfektionen auch in den USA zum Jahresende den Rekord gebrochen. Doch während sich die Zahl der Fälle in den Vereinigten Staaten in den beiden letzten Wochen fast verdreifachte, nahm die Zahl der Spitalsaufenthalte um knapp 20 Prozent zu und die Zahl der Todesfälle ging um fünf Prozent zurück.

Auch in Österreich herrscht Zahlen-Chaos

Wirtschafts-Experte Dieter Janecek (45, Grüne) kritisiert: „Wir sind in Deutschland leider in einem Datenblindflug durch zwei Jahre Pandemie gegangen.“ Janecek verweist auf Länder wie Großbritannien oder Dänemark, die durch repräsentative Befragungen eine bessere Grundlage hätten.

Auch hierzulande endet das tägliche Auszählen der Neuinfektionen auch nach zwei Jahren der Pandemie immer noch regelmäßig im Chaos. Erst im Dezember schein das Ressort des grünen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein völlig die Kontrolle über die Daten verloren zu haben. Erst am späten Nachmittag lieferte man Zahlen. eXXpress berichtete.

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