Ob in Medien, Politik oder Wissenschaft: Am Gendern führt zurzeit – fast – kein Weg vorbei. Wissenschaftliche Arbeiten werden abgelehnt, weil in ihnen nicht durchgehend gegendert wird. Die Uni Wien bekennt sich zur „geschlechterinklusiven Sprache“, was sich nicht nur in „genderneutralen Toilettenanlagen“ niederschlägt, sondern im Punkteabzug für Studenten, die es in ihren Arbeiten mit dem Gendern nicht so genau nehmen. Auch beim gesprochenen Wort – siehe bzw. höre ORF – werden die Bürger damit laufend konfrontiert.

Die „Zeit im Bild“ gibt es nur noch gegendert. Im Bild: Armin Wolf.Screenshot/ORF

Das Thema ist mit vielen Fragen versehen. Schreibt man nun „Leser und Leserinnen“, oder doch ganz einfach „Leser*innen“? Es bieten sich noch andere Schreibweisen an, etwa „Student_innen“ und „Stundent:innen“, oder das geschlechtsneutrale „Studierende“. Man – bzw. mensch – könnte die Liste problemlos fortsetzen. Viele Bürger haben davon genug.

32 Prozent lehnen das Gendern ab

Fast ein Drittel der Deutschen lehnt das Gendern ab, wie die repräsentativen Studie des Instituts Kantar für das evangelische Magazin „Chrismon“ ergeben hat. 32 Prozent der Befragten sind gegenüber dem Gendern negativ eingestellt. Sie wählten die Antwortmöglichkeit: „Es hört sich komisch an, es sieht falsch aus: Ich lehne Gendern ab.“

Nur 13 Prozent sehen das Gendern positiv und bejahten die Aussage: „Gendern finde ich gut, damit fühlen sich alle Menschen angesprochen“ – also knapp ein Achtel der Befragten.

13 Prozent ist das Gendern egal – solange sie nicht selbst gendern müssen

Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer zeigte sich in unterschiedlichem Ausmaß gleichgültig oder distanziert gegenüber dem Thema. 13 Prozent wählten die Antwortmöglichkeit „Solange ich nicht gendern muss, stört es mich nicht“, 20 Prozent gaben an, sich mit dem Gendern noch nicht beschäftigt zu haben. Das Umfrageinstitut „Kantar“ hat insgesamt 1004 Menschen zum Thema befragt.