Die Zeiten, in denen Migranten illegal die Grenze nach Griechenland und damit in die EU überqueren durften, sind vorbei. Das belegen nun Aufnahmen des türkischen Verteidigungsministeriums. Sie zeigen, wie griechische Grenztruppen die Migranten in Schlauchbooten auf dem Mittelmeer zurückdrängen.

Die Türkei benützte die Aufnahmen, um die eigene Hilfeleistung zu unterstreichen. “Die türkische Seewache eilte den Flüchtlingen zu Hilfe”, schreibt der türkische Nachrichtensender TRT World, der rund um die Uhr sendet. TRT vertritt dabei stets die Position der türkischen AKP-Regierung. Kritiker sehen den Sender als Auslands-Propagandakanal von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. “Das Vorgehen Griechenlands wurde auch von Frontex- und Nato-Schiffen beobachtet”, bemerkte der Sender kritisch.

Auch über Landesgrenzen kein Zutritt mehr

Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 waren binnen eines Jahres mehr als 850.000 Migranten aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Der Großteil dieser Menschen reiste dann nach Deutschland, ein Teil auch nach Österreich weiter. Zuvor waren viele auf dem Meer ertrunken. Die neue griechische Regierung hat ihre Flüchtlingspolitik geändert. Sie versucht Migranten mit allen Mitteln am illegalen Grenzübertritt zu hindern – und zwar sowohl auf hoher See, als auch auf dem Land.

40 Kilometer lang und fünf Meter hoch ist der neue Grenzzaun an der türkisch-griechischen Grenze.Sakis MITROLIDIS / AFP)

Mittlerweile hat Griechenland einen 40 Kilometer langen Grenzzaun samt Überwachungssystem eingerichtet, wie der eXXpress bereits berichtet hat. Der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis hebt auf seinen Social-Media-Kanälen den stetigen Rückgang an Neuankömmlingen über Land- wie über Seegrenzen hervor. Auch die Anzahl an Asylbewerbern in den Lagern hat sich drastisch reduziert. Neue Flüchtlingswellen brachten die griechische Politik nicht zum Einlenken. Nach dem Fall Kabuls an die Taliban verkündete Mitarakis: “Griechenland wird seine harte, aber faire Migrationspolitik nicht ändern.” Kürzlich erklärte Mitarakis die Migrationskrise in Griechenland für beendet. Die Vorwürfe von NGOS, die eine Verletzung von Menschenrechten sehen, weist Mitarakis von sich.

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