Die Zahl der Todesfälle in Deutschland hat im gesamten Jahr 2022 über dem Mittelwert der Vorjahre gelegen. In gesamten Zahlen starben 1,06 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das bedeute einen Anstieg um 3,4 Prozent im Vergleich zu 2021.

Mit der Überalterung der Gesellschaft nicht zu erklären

Besonders auffällig waren der Oktober (+20 Prozent) und der Dezember (+19 Prozent). 18.153 mehr Menschen als erwartet starben im letzten Monat des Jahres 2022. Von einem “kleinen statistischen Ausreißer” kann also keine Rede sein.
Hieß es während der Corona-Pandemie noch, jedes Leben zu schützen, ist die dramatische Übersterblichkeit mittlerweile ein absolutes Tabu-Thema bei Politik und vielen Medien. Der Hintergrund dieser traurigen Statistik wird jedenfalls kaum offiziell hinterfragt. Auch in Österreich nicht, wo die Zahlen recht ähnlich sein werden. Obwohl der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung seit Jahren wächst, kann auch nur ein Teil der Toten damit erklärt werden. Die Zunahme der Sterbefälle 2022 ging nämlich über den durchschnittlichen Anstieg hinaus. Nur rund ein Fünftel des gesamten Anstiegs 2022 ist laut Berechnungen mit der steigenden Zahl älterer Menschen erklärbar.

Vorweihnachtszeit war besonders auffällig

Auf den Monat Dezember heruntergebrochen starben 19 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der Vergleichsmonate der vergangenen vier Jahre. Mit einem Plus von 32 Prozent über dem Vergleichswert war die Abweichung in der Woche zwischen dem 19. und dem 25. Dezember besonders groß. Im Dezember 2022 starben mehr als 110.000 Menschen – das ging auch über das von Grippewellen bekannte Ausmaß hinaus.