Wenn ein Staatsmann seine Politik radikal ändert, spricht man von einer „180-Grad-Wende“. (Das ist natürlich im übertragenen Sinn gemeint: Nach einer Drehung um 180 Grad blickt man in die entgegengesetzte Richtung.) Außenministerin Baerbock hat in München eine „360-Grad-Wende“ von Putin gefordert. Unklar ist, was die bewirken soll. Wer sich nämlich um 360 Grad dreht, der hat sich einmal im Kreis gedreht. Nachher ist einem eventuell ein wenig schwindlig, aber die Blickrichtung ist die Gleiche geblieben. Geändert hat sich somit eigentlich nichts.

Wenn Wladimir Putin eine 360-Grad-Wende vollzieht, hat sich seine Blickrichtung nicht geändert. Ihm wäre höchstens etwas schwindlig. Damit kann er vermutlich gut leben.Contributor/Getty Images

Die Grünen-Politikerin hat mit diesem Sager neuerlich weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, allerdings nicht zu ihrem Vorteil. Auf Twitter zweifeln einige User an ihren Mathematik-Fähigkeiten.

Baerbock gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus den USA und aus der Ukraine auf dem Podium

Auf dem Podium mit Antony Blinken (USA) und Dmytro Kuleba (Ukraine)

Einmal im Jahr sind die Augen der ganzen Welt auf Bayerns Landeshauptstadt gerichtet, wenn dort im Februar die Münchner Sicherheitskonferenz („Munich Security Conference“, MSC) über die Bühne geht. Die Crème de la Crème der internationalen Politik findet sich hier ein, um sich über die wichtigsten Herausforderungen der weltweiten Geo- und Verteidigungspolitik auszustauschen.

Wird die Ukraine sicher sein, solange Putin in Russland an der Spitze steht – das wollte die Moderatorin von Baerbock wissen.

Eine Persönlichkeit – Außenministerin Annalena Baerbock – weckte diesmal in kürzester Zeit besonders viel Interesse in den Sozialen Medien. Mit ihrem Sager sorgte sie für ungläubiges Staunen, speziell in Asien, Afrika und Amerika. Ihre Aussage fiel bei einem Podiumsgespräch, an dem auch US-Außenminister Antony Blinken und ihr ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba teilnahmen.

Die Moderatorin fragte Deutschlands Außenministerin, ob die Ukraine sicher sei, falls Putin weiterhin Russlands Präsident bleibt. Baerbocks Antwort: „Wenn sich Putin nicht um 360 Grad ändert, nicht.“ Das Video dieser Szene geht bereits viral, der Shitstorm auf Twitter nimmt kein Ende.

Twitter-User aus aller Welt sind erheitert

„Ich bin kein Mathematiker, aber wenn man sich um 360 Grad dreht, landet man wieder dort, wo man angefangen hat“, kommentiert ein User. „Ja, so ändere ich auch meine Meinung. Das funktioniert wirklich gut“, bemerkt ein anderer. „Putin ändert sich jeden Morgen um 360 Grad“, meint wieder ein anderer sarkastisch.

Manche schütteln den Kopf über den Zustand der europäischen Politik: „Großartige Mathe-Fähigkeiten… Leute, die den Westen regieren!!!“ Ein Twitterer ist schlicht „sprachlos. Europa wird von einer wissenschaftlich ungebildeten militanten Mittelmäßigkeit geführt.“ Gehässig meint ein weiterer: „Sie glaubt wahrscheinlich, dass Wasser in einem 90-Grad-Winkel kocht“. Ein Twitter-User stellt kurz und knapp fest: „Sie ist zu 200% nicht qualifiziert für ihren Job.“

Auch in Geographie und Geschichte nicht sattelfest

Es ist nicht der erste Lapsus der deutschen Außenministerin. Wer Baerbocks Fails bisher verfolgt hat, der weiß: Auch Geographie und Geschichte zählen anscheinend nicht zu ihren Stärken.

Einige Medien schweigen über die Pannen-Serie von Deutschlands Außenministerin. Der eXXpress nicht. Ihm sind die gröbsten Schnitzer Baerbocks nicht entgangen. Erwähnt seien an dieser Stelle stichwortartig Napoleons Panzer-Schlachten, sowie Länder, die Hunderttausende (!) von Kilometern entfernt sind, und Nigeria, das zur deutschen Kolonie wurde. Einer der vielen Fauxpas war allerdings nicht harmlos. Er geschah bei einer Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg. Dort hat Baerbock Russland versehentlich den Krieg erklärt…

Nachträgliche Ergänzung: Baerbock spricht zweites Mal von „360 Grad“

Wie das Netz herausgefunden hat, spricht die deutsche Außenministerin beim selben Auftritt noch ein zweites Mal von einer Wende von 360 Grad, die Putin vollziehen müsse. Damit wiederholt die Ministerin bewusst ihren Fehler.

PS: Baerbock zeigt mit ihrer Hand eigentlich einen 180-Grad-Bogen an, nur das ist es nicht, was sie sagt. Sie spricht von 360 Grad.