Das Leben in Deutschland hat sich nach Einschätzung von Experten im Mai ein weiteres Mal verteuert. Die Inflationsrate dürfte auf 7,6 Prozent gestiegen sein nach 7,4 Prozent im April, wie am Freitag aus einer Reuters-Umfrage unter 15 Analysten hervorgeht. Dies wäre dann sogar der höchste Stand seit Februar 1974. Der April-Wert von 7,4 Prozent ist bereits der stärkste Anstieg der Verbraucherpreise binnen Jahresfrist seit Ende 1981.

Energie, Rohstoffe, Nahrungsmittel werden spürbar teurer

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Mai-Daten am Montagnachmittag. Die Preise für Energie und Rohstoffe sind nochmals massiv in die Höhe gestiegen, doch das ist nicht alles: Auch die Nahrungsmittel verteuern sich spürbar.

In der Eurozone dürfte die Inflationsrate ebenfalls steigen und einen neuen Rekord erreichen. Der Reuters-Umfrage zufolge wird die für Dienstag anstehende Jahresteuerung im Währungsraum auf 7,7 Prozent klettern, nach 7,4 Prozent im April. “Im Euroraum ist ein Erklimmen der Acht-Prozent-Marke möglich”, erklärten die Volkswirte der BayernLB.

Politik kann Steigerung der Energiepreise vorübergehend begrenzen

Die Experten von UniCredit gehen davon aus, dass sich der Preisschub seinem Höhepunkt nähert. Der Chefökonom der Berliner Sparkasse, Uwe Dürkop, erwartet, dass Eingriffe der Politik den Anstieg der Energiepreise vorübergehend zwar begrenzen. “Doch dürften sich Nahrungsmittel nochmals verteuert haben, so dass die Gesamtrate noch weiter steigt.”