Samwel Mailu war beim 40. Vienna City Marathon das Maß aller Dinge. Der Kenianer gewann mit einer Zeit von 2:05:10 Stunden und stellte damit einen neuen Streckenrekord auf. Mailu darf sich darüber hinaus nicht nur über den Sieg freuen, sondern auch über eine saftige Prämie. Der Kenianer erhält 15.000 Euro Siegprämie und zusätzlich 25.000 Euro für den neuen Streckenrekord. Samwel Mailu holte zudem auf dem letzten Kilometer 40 Sekunden auf den alten Streckenrekord auf. Diesen stellte der Äthiopier Getu Feleke im Jahr 2014 auf (2:05:41 Stunden).

Samwel Mailu erreichte einen neuen StreckenrekordAPA/EVA MANHART

Lokalmatador Andreas Vojta riss aus seinem Pulk schon in Rennhälfte eins ab. Damit hatte er keine Chance auf die Verbesserung des ÖLV-Rekordes von 2:10:06.Der Niederösterreicher war bei seinem ersten ernsthaften Lauf über 42,195 Kilometer aber zumindest auf dem Weg zum Gewinn des österreichischen Meistertitels. Das bringt gute Punkte für die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris. Ganz klar in Richtung nationale Meisterwürde lief bei den Frauen Julia Mayer, die Niederösterreicherin befand sich bei ihrem ebenfalls ersten gut vorbereiteten Marathon wie angestrebt sogar durchgehend auf Kurs in Richtung österreichischer Rekord. Diesen halten Andrea Mayr (2009) und Eva Wutti (2020) in 2:30:43 Stunden.

Kenianer auch auf Platz zwei und drei

Bethwell Yegon, ebenfalls aus Kenia erreichte inoffiziell mit einer Zeit von 2:06:50 Platz zwei. Der dritte Platz ging an Titus Kimutai (auch Kenia) mit einer Zeit von 2:07:41. Die Männer-Spitze hatte bei der Halbmarathon-Marke exakt jene Durchgangszeit von Feleke im Jahr 2014. Beim zweiten Durchlaufen des Praters rund um die 30-Kilometer-Marke verlor die Spitze die Tuchfühlung zur Rekord-Marschtabelle, danach setzte sich allerdings Mailu ab und machte fortan in erstaunlich leichtem Schritt Kilometer für Kilometer Zeit gut und letztlich erfolgreich Jagd im Streben um die Bestmarke und ein Extra-Preisgeld.

Mailu lief seinen erst zweiten Marathon. Ende Oktober 2022 in Frankfurt war er als “Pacemaker” gestartet und dann in 2:07:19 Std. zu einer ausgezeichneten Debüt-Zeit gelaufen. Der Sieger des “Kärnten Läuft”-Halbmarathon vom vergangenen August nennt u.a. Eliud Kipchoge als sein Vorbild, seinen Landsmann und Weltrekordhalter bzw. den “Sub-2-Stunden”-Läufer vom Oktober 2019 im “Labor-Rennen” von Wien. Der Sohn eines Bauern-Ehepaares stammt aus keiner Lauffamilie, wurde einst durch die Teilnahme von Mitschülern an Laufwettkämpfen zum Laufen motiviert.