Viele Österreicher sehen die Truppen- und Waffen-Transporte durch unser neutrales Land bereits sehr kritisch, immer wieder werden Videos und Fotos auf den Social-media-Kanälen geteilt und meist nicht positiv kommentiert. In den nächsten Tagen werden weitere Bilder von einem Panzer-Transport aus Slowenien dazukommen: Unsere Nachbarn im Süden beteiligen sich am sogenannten “Ringtausch”, der von deutschen Politikern initiiert worden ist – die Slowenen erhalten somit neue Kampfpanzer und geben dafür ihre älteren, aber kampfstark modifizierten Panzer vom Typ M-55S an die ukrainischen Streitkräfte weiter.

28 Stück dieser M-55S-Kampfpanzer rollen bereits auf einem Spezial-Güterzug quer durch Österreich: Der Transport wird auch Wien durchqueren, am Abend solle er den kleinen Ort Bernhardsthal im nördlichen Weinviertel an der Grenze zu Tschechien erreichen.

Slowenische M-55S im Gelände bei einem Manöver.

Kein Verstoß gegen die Neutralität

Dass mit der Durchfuhr-Genehmigung dieses Transports der 28 Kampfpanzer, die bereits in wenigen Tagen an der Donbass-Front in der Ukraine zum Einsatz kommen sollen, die Neutralität Österreichs gefährdet werden könnte, schließt das Verteidigungsministerium aus: “Das ist kein Problem, das ist sicher kein Verstoß gegen die Neutralität. Wir hatten dazu schon mehrere Anfragen”, sagt ein Sprecher des Bundesheeres.

Die aufgerüsteten M-55S-Kampfpanzer der Slowenen sind für die ukrainische Armee durchaus von Bedeutung: Der 38 Tonnen schwere und 50 km/h schnelle Panzer hat eine 105-mm-Kanone und 36 Schuss Munition direkt im Turm und wurde mit einem digitalen Ballistik-Computer sowie einer Stabilisierung der Kanone aufgewertet, dazu kam ein neuer LIRD-1A-Laser-Radiation-Detector. Die Masse an 28 Stück kann auf einem Frontabschnitt die ukrainische Armee massiv unterstützen.