1000 Erdbeben am Tag: Angst vor Vulkanausbruch auf Island
Die isländischen Sicherheitsbehörden sind in höchster Alarmbereitschaft, nachdem es in der Region Grindavik zuletzt einen Erdbeben-Schwarm mit mehr als 1000 Erschütterungen innerhalb von 24 Stunden gab. Der Ort wird evakuiert, die Angst vor einem Vulkanausbruch steigt.
Wegen der schweren Erdbebenserie auf Island haben die Behörden nördlich von Grindavik eine Gefahren-Warnstufe ausgerufen. Sie besagt, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Gewarnt wird vor noch stärkeren Beben und einem bevorstehenden Vulkanausbruch. Die Erschütterungen in der Nähe von Grindavik könnten noch heftiger werden und laut isländischer Polizei letztlich zu einer Eruption führen. Vorsichtshalber sei die Evakuierung angeordnet worden. Es werde weiterhin geprüft, ob sich das Magma der Erdoberfläche nähere.
Behörden rechnen mit Vulkanausbruch in wenigen Tagen
Laut Wetterbehörde Vedurstofa gehe man davon aus, dass die Anzeichen vergleichbar mit denen am Vorabend der Eruption am Vulkan Fagradalsfjall im Jahr 2021 seien und sehr stark der seismischen Aktivität einen Monat vor diesem Ausbruch ähnelten. Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass es eher Tage statt Stunden dauern werde, bis das Magma die Erdoberfläche erreiche.
Der erneute Erdbebenschwarm auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik hatte vor knapp zweieinhalb Wochen begonnen. Seitdem gab es Tausende Beben, am Freitagnachmittag nahmen sie jedoch nochmals an Stärke und Häufigkeit zu. Nach Daten der Wetterbehörde hatten mehrere davon eine Stärke jenseits von 4,0, eines sogar von 5,2.
Touristen-Attraktion "Blaue Lagune" geschlossen
Auf der Halbinsel war es bereits 2021, 2022 sowie in diesem Sommer zu Vulkanausbrüchen gekommen. Sie hatten sich jeweils mit längeren Erdbebenserien angekündigt. Eine Gefahr für bevölkerte Gegenden bestand bei allen drei Eruptionen nicht. Diesmal wurde jedoch mit Sorge auf das Geothermiekraftwerk Svartsengi in der Region geblickt.
Das direkt daneben liegende Geothermalbad Blaue Lagune, eine der größten Touristenattraktionen des Landes, wurde aufgrund der Erdbebenserie vorübergehend geschlossen.
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