185 Personen starben: Fast ein Viertel mehr Verkehrstote als im Vorjahr
Die Anzahl der Toten im Straßenverkehr ist im Vergleich zu 2021 um fast ein Viertel gestiegen. Trotzdem ist das die viertniedrigste Zahl seit Dokumentationsbeginn 1961. Der Top-1-Grund für die tödlichen Unfälle ist jedoch nicht Alkohol.
Im ersten Halbjahr sind in Österreich 185 Personen durch einen Verkehrsunfall zu Tode gekommen. Nur im Jahr 2017 und in den beiden pandemiegeprägten Jahren 2020 und 2021 waren die Halbjahreszahlen noch niedriger als im Jahr 2022. In den vergangenen zehn Jahren verringerte sich die Zahl der Verkehrstoten im Halbjahresvergleich von 233 auf 185, das ist ein Rückgang um 21 Prozent.
47 Prozent der Getöteten saßen in PKWs
Der häufigste Unfallgrund ist Ablenkung durch das Handy (26,3 Prozent). Darauf folgen Vorrangverletzungen (20,8 Prozent) und Unfälle aufgrund von Geschwindigkeitsübertretungen (20 Prozent).
47 Prozent aller Getöteten (87 von 185) sind Pkw-Lenker oder deren Insassen. Die zweitgrößte Gruppe der Verkehrstoten bilden mit 16,8 Prozent die Motorradfahrer (31), gefolgt von Fußgängern (26), Radfahrern (20), Lkw-Lenkern/Insassen (10), Mopedfahrern (5) und den Microcar-Lenkern, den Traktorlenker und sonstigen Beteiligten mit jeweils 2.
Hauptgefährdet sind Jugendliche und Ältere
Zu den Hauptrisikogruppen zählen die Jugendlichen (15 bis 26 Jahre) mit 35 Getöteten und die älteren Verkehrsteilnehmer (über 60 Jahre) mit 71 Getöteten, bei den Motorradlenkern ist auch die mittlere Altersgruppe (25 bis 55 Jahre) besonders gefährdet.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärte: “Häufigste Unfallursachen sind Ablenkung und Raserei. Die Polizei wird hier mit gezielten Planquadraten und mehr Zivilstreifen dagegenhalten. Es geht hier darum, die Verkehrsteilnehmer vor Dränglern und Rasern zu schützen. Wir werden unseren Weg fortsetzen und Alkohol und Drogenlenker konsequent aus dem Verkehr ziehen. Bereits jeder fünfte, der beeinträchtigt ein Auto lenkt, hat Suchtgift konsumiert. Deshalb wird es künftig auch vermehrt Schwerpunktaktionen gegen Drogenlenker und eine eigene Ausbildung für Spezialisten bei der Verkehrspolizei geben.”
Kaum Tote auf Autobahn
Die von Klimaministerin Gewessler unter Beschuss stehende Autobahn ist dabei nicht der Hauptquell der Gefahr. Nur 15 der 185 getöteten Personen verunglückten bei Unfällen auf Autobahnen und Schnellstraßen tödlich. Besonders gefährlich wurden dafür die Bundes- und Landstraßen, auf denen oft riskante Überholmanöver unternommen werden.
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