“Im Jobcenter haben wir Job-Angebote von circa 150 Unternehmen und wir konnten circa die Hälfte der Mitarbeiter schon in neue Jobs vermitteln”, sagte Stellantis Österreich-Sprecher Christoph Stummvoll am Mittwoch laut einem ORF-Beitrag. Das hausinterne Jobcenter soll auch nach Ende der Serienproduktion weitergeführt werden, solange, bis alle Arbeiten am Werksstandort abgeschlossen sind.

“Somit besteht für die Mitarbeiter weiterhin die Möglichkeit, Job-Angebote einzusehen und sich bei den Unternehmen zu bewerben. Stellantis leistet weiterhin jede mögliche Unterstützung, um einen neuen Job zu finden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, in den WAFF einzutreten, um eine Fortbildung zu machen”, sagte Stummvoll auf APA-Anfrage.

In den kommenden Monaten sollen die Maschinen und alles, was am Standort vorhanden ist, abgebaut werden. “Ein Teil wird verkauft, ein Teil wird in andere Werke transportiert”, so Stummvoll. Im Juni des Vorjahres gab Stellantis bekannt, keine Zukunft mehr in dem Werk zu sehen, zumal die Nachfrage nach Sechs-Gang-Schaltgetrieben für Verbrennungsmotoren in Zeiten der Elektromobilität sinkt. “Die Nachfrage geht in Richtung Automatik-Getriebe, die Nachfrage geht in Richtung Elektromobilität. Auch bei den sehr wichtigen Nutzfahrzeugen. Das bedeutet, dass auch weniger manuelle Schaltgetriebe, wie sie hier am Standort gefertigt werden, benötigt werden”, sagte Stummvoll.

Zu Spitzenzeiten mehr als 2000 Mitarbeiter

Arbeiterbetriebsrat Christoph Rohm fasste die Stimmung gegenüber “Wien heute” so zusammen: “Wehmütig, teilweise angefressen auf den Konzern. Weil die Arbeit, die wir hier geleistet haben, nicht so honoriert worden ist, wie wir das gewollt hätten. Wir hätten natürlich gerne ein Weiterbestehen des Betriebs gehabt.”

Zu Spitzenzeiten haben in dem Werk mehr als 2000 Menschen gearbeitet. Im August 2017 wurde Opel Teil der französischen PSA-Gruppe. Im Jänner 2021 fusionierten die Peugeot-Mutter PSA und Fiat-Chrysler zu Stellantis. In den vergangenen Jahren schrumpfte das Werk immer mehr zusammen. Bis 2020 wurden an dem Standort noch Motoren gefertigt. Damals verlor Aspern den letzten Großauftrag von General Motors, der Mitarbeiterstand reduzierte sich weiter. Auch die Coronazeit und Probleme wegen Chipmangels setzten dem Standort zu.

Noch unklar ist, was mit dem frei werdenden, 600.000 Quadratmeter großen Grundstück passiert. Im März hatte es geheißen, Stellantis habe erste Gespräche mit relevanten Stakeholdern in Österreich aufgenommen. Damals war davon die Rede, dass ein Gewerbepark entstehen könnte. Grundstückseigentümer ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).