Ärztekammer befürchtet einen "Impfbefreiungsattest-Tourismus"
Die Ärztekammer ist derzeit in Sorge, dass mit der für Februar geplanten Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ein regelrechter “Impfbefreiungsattest-Tourismus” ausbrechen könnte. Sie fordert daher, dass Amtsärzte und Kontrollärzte der Krankenkassen stärker eingebunden werden.
Unter bestimmten Umständen sollen Ungeimpfte von der geplanten Impfpflicht ausgenommen werden. Das gilt etwa für Kinder unter 14 Jahren, Schwangere – oder Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden dürfen. Die Ärztekammer in Niederösterreich befürchtet jetzt, dass damit ein “Impfbefreiungsattest-Tourismus” ausgelöst wird und fordert daher eine einheitliche Lösung.
Niedergelassene Ärzte seien seit Monaten extrem gefordert, u.a. um Teile ihrer Patienten von der Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung zu überzeugen. Durch die bevorstehende Impfpflicht wird der Druck weiter steigen, Impfbefreiungsatteste auszustellen, fürchtet die Aärztekammer in einer Aussendung. “Damit verhindert wird, dass Patientinnen und Patienten von einer Ordination zur nächsten gehen und um ein Befreiungsattest ansuchen, ist es unabdingbar, das Ausstellen dieser Impfbefreiungsatteste in die Hände von Amtsärzten und Kontrollärzten der Krankenkassen zu legen”, ist der Präsident der NÖ Ärztekammer überzeugt. Kontrollärzte übernehmen auch in anderen Bereichen Untersuchungen, die nicht von selbstständigen Ärzten durchgeführt werden.
Das Gesundheitsministerium wird daher dringend ersucht, diesen Umstand im Gesetzesentwurf entsprechend zu berücksichtigen.
Kommentare