AK-Studie: Starker Verlust an Lebensqualität in Wien
Wien wird mit Regelmäßigkeit zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt – doch zuletzt ist die Zufriedenheit der Wiener deutlich gesunken. Besonders Junge leben zwar gern in der Bundeshauptstadt, bemängeln aber Gehalt und Wohnsituation.
Wien durfte sich viele Jahre in Folge mit dem Titel der “lebenswertesten Stadt der Welt” schmücken – und auch, wenn die Pandemie die Umstände verändert hat, gibt der Großteil der Wiener an, nach wie vor gerne in der Bundeshauptstadt zu wohnen. Besonders für junge Menschen ist Wien – nach wie vor – attraktiv. Junge Menschen, die in der Bundeshauptstadt wohnen, geben an, gerne hier zu sein und haben an ihrer Lebenssituation wenig auszusetzen – das ist das Ergebnis einer aktuellen, von der Arbeiterkammer durchgeführten Studie. Allerdings gibt es auch ein Aber: die Zufriedenheit im Vergleich zur ersten derartigen Umfrage – mit Ergebnissen aus dem Jahr 2013 – gesunken.
Zufriedenheit um zehn Prozentpunkte gesunken
Allgemein gaben 88 Prozent der jungen Wiener an, gerne oder sehr gerne in Wien zu wohnen. Drei von vier jungen Stadtmenschen erklärten, mit ihrer Lebenssituation zufrieden zu sein. Allerdings bedeutet dies einen Rückgang von zehn Prozent im Vergleich zu den vorherigen Jahrgängen, hieß es.
Das liegt unter anderem an der Beurteilung der Arbeitssituation. 73 Prozent sind damit zufrieden, jedoch sank diese Zufriedenheit seit 2013 um acht Prozentpunkte. Rund ein Viertel der jungen Wiener beurteilt die eigene Arbeitssituation als nicht sehr gut.
Hohe Unzufriedenheit beim Einkommen
Nur 59 Prozent sind mit ihrem Einkommen zufrieden, aber auch die Zustimmung zu Betriebsklima, Identifikation mit der Arbeit und Wochenarbeitszeit ging deutlich zurück.
Wohnen zu teuer: Drittel des Einkommens geht für Miete & Co. drauf
Viele Junge befinden sich in einer schwierigen Wohnsituation, problematisch sind sowohl Kosten, Befristung als auch Überbelag. Mittlerweile machen Wohnkosten rund 30 Prozent des Haushaltseinkommens aus – 2013 waren es noch 25 Prozent.
Corona hat die Situation jedenfalls verschärft. Laut AK erschweren die wirtschaftlichen Folgen, Konkurrenzdruck und Arbeitsplatzmangel das Leben. Auch die eingeschränkten Möglichkeiten, gleichaltrige Menschen zu treffen, haben sich ausgewirkt.
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