Optische Täuschung lässt Mond größer wirken

Viele, die ab etwa 21 Uhr den Blick nach Südosten richteten, trauten ihren Augen kaum: Der Vollmond schien über Wien nahezu zu verharren – tief, riesig und leuchtend rötlich. Grund für dieses beeindruckende Spektakel ist eine seltene Konstellation, bei der die Umlaufbahn des Mondes so flach verläuft, dass er besonders lange am Horizont sichtbar bleibt. Das Ereignis trägt den wissenschaftlichen Namen „Großer Mondstillstand“ und ist mit bloßem Auge besonders eindrucksvoll – zumal unser Gehirn durch den Vergleich mit Häusern oder Bäumen zusätzlich getäuscht wird und den Mond größer erscheinen lässt als er ist.

Zahlreiche Beobachter berichteten von einem intensiv rot gefärbten Himmelskörper, was auf den langen Weg des reflektierten Sonnenlichts durch die Atmosphäre zurückzuführen ist. Besonders eindrucksvoll: In dieser Konstellation dauert nicht nur der Aufgang länger, sondern auch der Untergang – ein Phänomen, das zuletzt 2007 beobachtet werden konnte und erst 2043 wiederkehren wird. Wer es verpasst hat, muss sich also mehr als ein Jahrzehnt gedulden.