Alarmierende Zahlen: 27 Prozent aller Frauen werden bei der Arbeit sexuell belästigt
Mehr als ein Viertel aller Frauen in Österreich musste am Arbeitsplatz schon mal die Erfahrung von sexueller Belästigung machen. Das meldete die Arbeiterkammer, die einen Anstieg bei diesbezüglichen Beratungen zu verbuchen hat. Besonders betroffen sind Lehrlinge und damit junge Frauen. Problemherd ist die Gastro- und Tourismus-Branche.
Es sind erschreckende Zahlen, die der Arbeiterkammer von der Statistik Austria zur Verfügung gestellt wurden. 27 Prozent, das ist mehr als ein Viertel aller Frauen in Österreich waren an ihrem Arbeitsplatz bereits sexueller Belästigung ausgesetzt. Irrtum ausgeschlossen, denn auch die AK selbst sieht einen massiven Anstieg bei den Beratungen.
Mehrheitlich betroffen sind Frauen, nämlich zu 91 Prozent, und da ganz besonders jene im Alter von 19 Jahren oder jünger, also auch Lehrlinge müssen bereits diese unschöne Erfahrung machen. Mitunter beginnt die Tortur, der die Arbeitnehmerinnen ausgesetzt sind, schon beim Vorstellungsgespräch.
Krise verschärft das Problem: Opfer schweigen, weil sie das Geld dringend brauchen
Manche Frauen wissen sich nicht zu wehren, andere fügen sich, aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage. Die aktuelle Krise macht die Lage dieser Frauen nicht besser. Eines der Opfer erklräte, dass es sich die Übergriffe gefallen lasse, weil es das Weihnachtsgeld so dringend brauche, berichtete die Leiterin der Arbeitsrechtsberatung der AK, Bianca Schrittwieser.
Besonders massiv sind die sexuellen Belästigungen in der Gastro- und Tourismusbranche. Arbeitgeber verschließen hier gerne ihre Augen. Entweder sie schauen erst gar nicht hin, oder sie ignorieren die Problematiken. Interessensvertreter fordern nun Präventionskonzepte oder eine Entschädigung für die Opfer von 5000 Euro.
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