AUA und Co. im Aufwind: Die Luftfahrt erholt sich langsam von Corona
Alle wollen ans (Mittel-)Meer: Vor allem Dank des Impfturbos steigen die Flugbuchungen wieder an, vor allem Italien, Spanien und Griechenland stehen hoch im Kurs wie Eurocontrol-Daten zeigen. Auch die Austrian Airlines vermelden bis zu viermal so hohe Buchungszahlen wie noch vor einem Monat.
Vorsichtig, ganz vorsichtig weht ein lauer Aufwind durch die europäische Luftfahrt: Nach langer Durststrecke hat sich nun auch die Luftfahrtbranche in Europa auf einen Erholungskurs eingeschwenkt. Vor allem der Impf-Fortschritt, aber auch die Sehnsucht nach Meer schenkt der so stark angeschlagenen Flugbranche die Möglichkeit zum Aufatmen. Jedoch: Noch ist nicht völlige Entwarnung gegeben, denn die Erholung fällt (noch) zaghaft aus, wie Daten der europäischen Flugsicherung Eurocontrol zeigen. Die Branche rechnet, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die Airlines und Flughäfen von der Pandemie erholt haben. Nach minus 80 Prozent Anfang des Jahres und minus 70 Prozent nach Ostern liegt die Zahl der Flüge in Österreich derzeit 60 Prozent unter den Werten aus 2019.
Alle wollen ans (Mittel-)Meer
In ganz Europa nimmt der Flugverkehr derzeit zu. Die Eurocontrol verzeichnete ein Plus von 17 Prozent in den vergangenen zwei Wochen. Vor allem in den Urlaubsländer am Mittelmeer stieg die Zahl der Flüge zuletzt deutlich. Für Griechenland meldet Eurocontrol ein Plus von 51 Prozent, in Italien sind es 42 Prozent und in Spanien 24 Prozent. Die drei Länder sind aber ebenfalls noch weit entfernt vom Vorkrisenniveau, als täglich mehr als doppelt so viele Flüge gestartet und gelandet sind als aktuell.
Wie die Eurocontrol-Daten zeigen, sind die einzelne Marktsegmente unterschiedlich stark betroffen. Bei Frachtflügen gibt es sogar ein Plus von 16 Prozent gegenüber den Werten aus 2019. Nur ein leichtes Minus von 6 Prozent gegenüber 2019 gibt es bei Flügen mit Businessjets. Charterflüge waren ebenfalls weniger stark betroffen. Aktuell liegt hier die Zahl der Flüge um 37 Prozent unter dem Niveau des Vergleichszeitraums 2019. Am stärksten von der Krise betroffen sind und waren Linienfluggesellschaften.
AUA-Buchungen teilweise vervierfacht
Bei den klassischen Netzwerkairlines beträgt das Minus aktuell noch 61 Prozent. Bei Billigfliegern gab es bis vor kurzem um 80 Prozent weniger Flüge, mittlerweile haben Ryanair und Co. aber aufgeholt. Das Minus des Low-Cost-Sektors im Vergleich zu 2019 beträgt momentan 67 Prozent. Alleine Ryanair hat sein Flugangebot in den vergangenen zwei Wochen um 642 tägliche Flüge, vor allem in Spanien und Italien aufgestockt – das ist ein Plus von 174 Prozent. Mit nun wieder über 1.000 täglichen Flügen sind die Iren die Nummer eins auf Europas Himmel.
Auch die Austrian Airlines (AUA) meldete diese Woche steigende Buchungszahlen. Seit Mitte Mai hätten sich die Buchungen für den Sommer auf manchen Strecken teilweise sogar vervierfacht. (APA/red)
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