Um betrügerische Herkunftsangaben aufzudecken, stützen sich Expertinnen und Experten etwa auf die stabilen Sauerstoffisotope in den Lebensmitteln – den sogenannten Delta-O-18-Wert, wie sie im Fachmagazin “Scientific Reports” schreiben. Denn Temperatur, Niederschlag und Verdunstung schlagen sich auf dieses Maß nieder, wodurch sich die geografische Herkunft der Lebensmittel bestimmen lässt.

Weil dafür aber große Mengen an Referenz- und Vergleichsdaten gesammelt werden müssen, war dieses Verfahren bisher aufwändig und kostspielig, wie die Universität Basel am Montag mitteilte. Die Basler Botaniker entwickelten nun ein auf Wetterdaten und Informationen zur Wachstumszeit einer Pflanze basierendes Computermodell, mit dem sie das Sauerstoffisotopenverhältnis in Pflanzen simulieren können.

Modell konnte auch bei Herkunft konfiszierter Drogen eingesetzt werden

So lassen sich den Wissenschaftern zufolge herkömmliche Anwendungen von stabilen Isotopen vereinfachen, beschleunigen, verbessern und ermöglichen genaue und präzise Zuordnungen der Herkunftsregionen. Die Probe aufs Exempel machten sie anhand eines elfjährigen Delta-O-18-Referenzdatensatz für europäische Erdbeeren.

“Mit geringfügigen Anpassungen der Parameter kann unser Modell zur Bestimmung aller pflanzlichen Produkte genutzt werden”, erklärte der Basler Professor und Letztautor der Studie, Ansgar Kahmen.

Gemäß der Universität Basel dürfte das Modell nicht nur in der Lebensmittelforensik eingesetzt werden, sondern auch in Ermittlungsarbeiten unterstützen, um die Herkunft konfiszierter Drogen zu bestimmen. Auch Naturschutzorganisationen wie WWF oder Greenpeace könnten sich auf das Modell berufen, um Holz aus illegalen Quellen zu entlarven.