
Behauptet, israelischer Spion zu sein: Prozess gegen mutmaßliches Hamas-Mitglied
In Eisenstadt startet heute der Prozess gegen das mutmaßliche Hamas-Mitglied Suhaib Y. (40). Der Mann hatte im vergangenen Jahr Asyl in Österreich beantragt. Nun behauptet der Palästinenser, dass er die islamistische Terrorvereinigung im Auftrag des israelischen Geheimdienstes unterwandert habe.
Suhaib Y. hatte im vergangenen Jahr in Österreich Asyl beantragt. In einer Flüchtlingsunterkunft in Eisenstadt wurde er von Mitbewohnern erkannt, die den Behörden meldeten, dass er für die Terrororganisation Hamas tätig gewesen sei. Der Terrorverdächtige wurde festgenommen, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Suhaib Y. war Informant für islamistische Vereinigung
Die Vorwürfe wiegen schwer: Suhaib Y. soll der Hamas bei der Planung von Raketenangriffen geholfen haben. Genauer soll der Beschuldigte die Hamas mehr als ein Jahrzehnt lang mit Informationen und Dokumenten versorgt haben. Dazu zählen etwa Angaben über die Auswirkung von Raketeneinschlägen in Israel. Diese Vorwürfe, betont Strafverteidiger Astl, würden jedoch auf erfundenen Angaben seines Mandanten selbst fußen.
Angeklagter habe sich ganz bewusst zur Hamas bekannt
“Die Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft erhebt, gründen sich zum größten Teil auf eigene Angaben, die der Angeklagte in der Vergangenheit gemacht hat, die er zum Teil in Fernsehinterviews gemacht hat, die er aber ganz bewusst so gemacht hat – und zwar im Auftrag des israelischen Geheimdienstes, um der Hamas zu schaden”, kontert sein Verteidiger Florian Astl.
Angeklagter ist Sohn eines hochrangiges Hamas-Mitglied
Suhaib Y. ist der Sohn eines Hamas-Gründers, diente sich in der Terror-Einheit selbst bis nach oben. Die Hamas ist der militärische Arm der Muslimbruderschaft, ihr Ziel: die vollständige Vernichtung Israels. Suhaib Y. behauptet heute, bei der Hamas in Ungnade gefallen zu sein. Er würde als Verräter betrachtet. Deshalb sei er auch nach Österreich geflüchtet und habe um Asyl angesucht. Bei einer Verurteilung droht ihm eine jahrelange Haftstrafe.
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