Behördenversagen mit Todesfolge: Täterin hätte längst abgeschoben werden müssen
Es ist einer der grausamsten Fälle, die Frankreich je erschütterten: Die 12-jährige Lola Daviet wurde 2022 von einer illegal in Frankreich lebenden Algerierin entführt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet. Nun sprach das Gericht in Paris das Urteil.
Lola war auf dem Heimweg von der Schule, als sie von Dhabia Benkired (27), einer Algerierin ohne gültigen Aufenthaltstitel, in ein Wohnhaus gelockt wurde. Dort zwang sie das Mädchen, sich auszuziehen, missbrauchte sie, folterte sie mit einer Schere und klebte ihren Mund zu – Lola erstickte qualvoll.
Anschließend verstaute die Täterin den leblosen Körper in einem schwarzen Koffer, den sie durch die Straßen von Paris schleppte und schließlich im Eingangsbereich eines Wohnhauses zurückließ.
Ein Obdachloser fand den Koffer – darin Lolas verstümmelten Körper. Auf ihren Füßen standen die Ziffern „1“ und „0“– bis heute weiß niemand, was sie bedeuten.
Der Vater hielt den Schmerz nicht aus
Im Gerichtssaal berichtete Lolas Mutter, Delphine Daviet, dass ihr Mann Johan nach der Tat in tiefe Verzweiflung gestürzt sei. „Er trank von morgens bis abends“, sagte sie. „Er ist an Kummer gestorben.“
Johan Daviet starb im Februar 2024, nur 49 Jahre alt – an gebrochenem Herzen, wie die Familie sagt.
Das Gericht verurteilte Benkired zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung – eine Premiere für eine Frau in Frankreich. Sie arbeitete zur Tatzeit als Prostituierte und war bereits zwei Monate zuvor zur Ausreise aufgefordert worden – eine Anordnung, die nie vollstreckt wurde.
Während des Prozesses zeigte Benkired Reue und bat um Vergebung: „Ich bitte die ganze Familie um Verzeihung. Was ich getan habe, war schrecklich, und ich bereue es.“
Symbol eines Staatsversagens
Der Fall erschütterte Frankreich und löste landesweite Proteste aus. Viele sehen darin ein Symbol des politischen und behördlichen Versagens – denn die Täterin hätte längst abgeschoben werden müssen.
Oppositionspolitiker wie Éric Pauget warfen der Regierung vor, Mitschuld zu tragen: „Lola verlor ihr Leben, weil Sie diese Person nicht ausgewiesen haben.“
Frankreich trauert nicht nur um ein unschuldiges Mädchen – sondern auch um das Vertrauen in einen Staat, der versagt hat, seine Bürger zu schützen.
Lolas Mutter sagte in ihrer Abschiedsrede vor Gericht: „Warum musste Lola ihr folgen? Warum so viel Grausamkeit?“
Lolas Geschichte bleibt ein Mahnmal dafür, wie tödlich Behördenversagen enden kann – und wie unermesslich der Schmerz einer Familie sein kann, die alles verloren hat.
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