"Black Lives Matter" klagt eigene Führungskraft: 10 Millionen Dollar veruntreut
Schwere innere Zerwürfnisse erschüttern “Black Lives Matter”, wie eine Klagsschrift zeigt. Darin beschuldigen ehemalige Kollegen den Leiter der Stiftung ihrer Bewegung, zehn Millionen Dollar an Spendengeldern für persönliche Zwecke veruntreut zu haben.
Die beim Obersten Gericht von Los Angeles eingereichte Klage enthält Sprengstoff und erschüttert die “Black Lives Matter”. Sie zeugt von starken Spannungen innerhalb der Bewegung. Ehemalige Kollegen bezeichnen in der Klagsschrift Shalomyah Bowers, den Leiter der “Black Lives Matter Global Network Foundation”, als “abtrünnigen Verwalter, Mittelsmann, der zum Usurpator wurde”. Er soll Spenden an “Black Lives Matter” abgezweigt und als “persönliches Sparschwein” verwendet haben.
"Bowers entwickelte ein System aus Betrug"
Die Ermittlungen von Generalstaatsanwälten gegen die Stiftung “bahnten der BLM in weniger als 18 Monaten einen Weg zu irreparablem Schaden”, erklären die Kläger. Und: “Während BLM-Führer und Mitarbeiter der Bewegung auf der Straße waren und ihr Leben riskierten, blieb Herr Bowers in seinen bequemen Büros und entwickelte ein System aus Betrug und falschen Angaben, um den stillschweigenden Vertrag zwischen Spendern und BLM zu verletzen.”
Bemerkenswerterweise enthält die Klage, die von Black Lives Matter Grassroots eingereicht wurde, kaum Details über den angeblichen Diebstahl von Geldern. Sie widmet sich primär den Rissen innerhalb des “Black Lives Matter”-Netzwerks und beschreibt Veränderungen in der Führung, die Bowers eine enge Kontrolle über die Organisation ermöglichten.
Bowers: "Kläger benutzen das kriminelle Rechtssystem der weißen Unterdrücker"
Bowers und seine Gruppe wiesen alle Behauptungen zurück und warfen den Klägern vor, jener “sozialen Gewalt zum Opfer gefallen zu sein, die das Rechtssystem antreibt”: “Sie wollen lieber die gleichen Schritte wie unsere weißen Unterdrücker setzen und das kriminelle Rechtssystem nutzen, das von der weißen Vorherrschaft gestützt wird (das gleiche System, das sie angeblich abschaffen wollen), um Streitigkeiten der Bewegung zu lösen”, sagte der Vorstand der Black Lives Matter Global Network Foundation in einer gemeinsamen Erklärung.
Bowers ist eines von drei Mitgliedern des Vorstands.
Anwalt: "Foundation muss die Gelder zurückgeben"
Die Black Lives Matter Global Network Foundation ist eine Verwaltungsorganisation, die Gelder sammelt, um sie an Black Lives Matter Grassroots zu verteilen, die Dachorganisation für lokale Sektionen der Bewegung.
Bowers wurde von “Black Lives Matter”-Mitbegründerin Patrisse Cullors im Jahr 2020 angeheuert, um bei der Beschaffung und Verteilung von Geldern an die Gruppen zu helfen. Rechtsanwalt Walter Mosley, der die Kläger vertritt, behauptet, Bowers habe stattdessen Eigengeschäfte getätigt, Zuschüsse an seine eigene Beraterfirma vergeben und exorbitante Gebühren in achtstelliger Höhe verlangt. “Die Klage verlangt, dass die Foundation die Gelder des Volkes zurückgibt und aufhört, sich als ‘Black Lives Matter’ auszugeben”, sagte Mosley.
Mehrere Korruptionsfälle belasten die Bewegung
Black Lives Matter steht seit 2020 unter finanzieller Beobachtung. Damals erhielt die Gruppe 90 Millionen Dollar an Spenden inmitten der Proteste nach dem Mord an George Floyd durch Polizisten von Minneapolis. Die Organisation reichte ihr erstes öffentliches Steuerformular im Jahr 2022 ein. Sie wurde von einigen dafür kritisiert, dass sie ein 6 Millionen Dollar teures Grundstück in Studio City gekauft hatte.
Darüber hinaus soll eine der Gründerinnen der Gruppe, Patrisse Cullors, Gelder für Immobilienkäufe und Auszahlungen an Familienmitglieder verwendet haben.
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