Zu früh gefreut: Die OVG Bristol war Bestbieter für die geplante Wien-Holding-Arena. Doch die Zuschlagsentscheidung für sie wurde nun vom Landesgericht Wien widerrufen. Laut einer Aussendung der Wien Holding sei sie “aus formalen Gründen für nichtig erklärt” worden. Die Wien Holding will das Verfahren nun widerrufen: Eine neue Ausschreibung wird vorbereitet.

Warum war das Angebot der OVG Bristol um so viel billiger?

Die Stadt Wien errichtet in St. Marx eine neue Mehrzweckhalle für Kultur- und Sportevents. Die Wien-Holding-Arena soll Platz für 20.000 Menschen bieten. Aus den Vergabeverfahren war ursprünglich OVG Bristol als Bestbieter hervorgegangen, doch die ist nun nicht mehr im Rennen. Damit bleibt nur noch ein weitere Anbieter übrig: die CTS Eventim. Die Wien Holding will aber “an die CTS Eventim keinen Zuschlag” erteilen, sondern lieber gleich das gesamte Vergabeverfahren widerrufen”.

Der Grund für die Entscheidung: Das Angebot der CTS Eventim sieht im Vergleich zum Angebot von OVG “um ein Vielfaches höhere Errichtungskosten und Zuzahlungen der Stadt Wien” vor, sagt die die Wien Holding. Tatsächlich war das OVG-Anbot eklatant billiger, wie der Kurier berichtet, dem die Tischvorlage einer Aufsichtsratssitzung der Wien Holding vorliegt. Dass die OVG Bristol mit Sitz in London ein um so viel billigeres Angebot vorlegen konnte, als der US-Konzern Oak View Group hat, lässt sich laut Experten nur mit Downsizing und weniger Funktionalität erklären. Dafür gibt es ebenfalls Beispiele.

Scharfe Kritik von der Opposition

So beträgt zwar der Quadratmeterpreis bei beiden Letztbietern OVG und CTS in etwa 4500 Euro, jedoch bestehen bei der Fläche große Unterschiede. Der Kurier berichtet: “Der Vorschlag der OVG umfasst 64.000 Quadratmeter Gesamtfläche, die CTS ging mit mehr als 92.000 Quadratmeter ins Rennen. Der Gastro-Bereich sollte bei der OVG Halle rund 2500 Quadratmeter umfassen, bei CTS fast 4400 Quadratmeter.” Dennoch soll die Gästeanzahl bei beiden Anbietern annähernd gleich sein. Bei der Technik sollte gespart werden. Während die OVG rund 7000 Quadratmeter für die Technik eingeplant hat, wurden bei der Eventim circa 20.000 Quadratmeter Fläche dafür vorgesehen.”

Scharfe Kritik kommt von der Opposition: “Nun haben wir es schwarz auf weiß. Die Stadt Wien ist an einem weiteren Großprojekt gescheitert. Das ist Ausdruck einer völlig verantwortungslosen Unprofessionalität der Stadtregierung”, kritisierte der Klubobmann der Wiener Volkspartei Klubobmann Markus Wölbitsch.