Bosnien: Bewaffneter Migrant wirft Handgranate und schießt mit Sturmgewehr um sich
Im Süden Bosnien-Herzegowinas hat die Polizei einen Migranten erschossen, nachdem er aus einem verlassenen Haus mit einem Sturmgewehr Schüsse abgab und eine Handgranate warf. Der Mann hatte sich dort nach einem Streit mit Einheimischen verbarrikadiert.
Im Dorf Zovi Do, rund 50 Kilometer südlich von Mostar in Bosnien und Herzegowina, kam es in der Nacht zum Dienstag zu einem tödlichen Vorfall, bei dem die Polizei einen bewaffneten Migranten erschoss. Der Mann hatte sich zuvor in dem unbewohnten Haus eingeschlossen. Laut Berichten mehrerer bosnischer Medien hatte der Mann mit einem Sturmgewehr auf Menschen geschossen, die sich dem Haus zu nähern versuchten und eine Handgranate geworfen. Niemand sei verletzt worden.
Einsatzkräfte erschießen den bewaffneten Migranten
Dem bosnisch-serbischen Fernsehsenders RTRS zufolge war dem Konflikt ein Streit mit Ortsbewohnern vorausgegangen, weil der Mann ein Schaf gestohlen haben soll. Gendarmerie-Einsatzkräften aus der Stadt Trebinje verstärkten die örtliche Polizei und erschossen schließlich den Mann.
Zunächst war unklar, woher der getötete Migrant stammte. Ein Video des privaten bosnisch-serbischen Fernsehsenders RTV BN zeigte, wie Polizisten ihn auf Englisch zur Aufgabe aufforderten und er auf Englisch antwortete, sie mögen abhauen. Der Mann hatte sich zuvor in dem unbewohnten Haus eingeschlossen.
In Bosnien-Herzegowina verläuft die sogenannte Balkanroute, die von Migranten aus der Türkei genutzt wird, um nach Westeuropa zu gelangen. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR befanden sich Ende Juli in Bosnien nahezu 2000 Flüchtlinge und Migranten in Asylunterkünften. Viele von ihnen lassen sich jedoch nicht registrieren und versuchen, direkt über das benachbarte EU-Land Kroatien weiterzureisen.
Drei Angestellte in Gymnasium in Bosnien erschossen
Am folgenden Tag kam es zu einem weiteren Vorfall, der das Land erschüttert: Bei einem Schusswaffenangriff am Mittwoch in einem Gymnasium in Bosnien-Herzegowina wurden nach Polizeiangaben drei Mitarbeiter der Schule getötet. Ein Mitarbeiter habe mit einer Automatikwaffe das Feuer auf drei Kollegen eröffnet und dann versucht, sich selbst zu töten, sagte der Polizeisprecher Adnan Beganovic dem Radiosender BHR1. Der Vorfall ereignete sich kurz nach 10:00 Uhr in Sanski Most, im Nordwesten von Bosnien-Herzegowina.
Nach Informationen bosnischer Medien handelte es sich bei den Opfern um den Schuldirektor, seine Sekretärin und eine Englischlehrerin. Der mutmaßliche Täter soll der Hausmeister der Schule sein. Seine Motive sind bislang unklar. Medien sprachen von Meinungsverschiedenheiten des Angestellten mit der Schulleitung.
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