Die Menschen in Kolumbien sind geschocktGETTYIMAGES/Anadolu / Kontributor

Bei einem dramatischen Angriff während eines Wahlkampfauftritts ist der kolumbianische Senator und konservative Präsidentschaftskandidat Miguel Uribe schwer verletzt worden. Der 39-Jährige wurde am Samstag in Bogotá von mehreren Kugeln getroffen – zwei davon trafen laut Die Zeit seinen Kopf, eine weitere sein Knie. Die Bilder des Attentats, die inzwischen in sozialen Netzwerken kursieren, zeigen den Moment der Schüsse und das blutige Ringen um Uribes Leben – nichts für Zartbesaitete.

Laut Angaben der Polizei feuerten zwei Täter aus nächster Nähe, einer davon ein Minderjähriger. Beide Verdächtigen wurden mithilfe von Anwesenden am Tatort festgenommen. Der jugendliche Schütze wurde bei der Festnahme verletzt und im Krankenhaus operiert. Über Motive oder Hintergründe ist bislang wenig bekannt.

Operation erfolgreich

Die kolumbianische Regierung unter Präsident Gustavo Petro verurteilte die Tat „aufs Schärfste“. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf Uribe, sondern auf die Demokratie selbst. Auch internationale Stimmen, darunter Chiles Präsident Gabriel Boric und Ecuadors Staatschef Daniel Noboa, verurteilten die Gewalt und zeigten sich solidarisch mit Uribes Familie.

Der konservative Politiker, der dem rechten Lager zuzuordnen ist, hatte im vergangenen Jahr seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2026 erklärt. Uribes Partei „Demokratisches Zentrum“ teilte mit, er sei operiert worden und habe „die erste Schlacht gewonnen“, befinde sich aber weiterhin in kritischem Zustand. Ex-Präsident Álvaro Uribe, mit dem der Senator nicht verwandt ist, sprach von einem „Angriff auf die Hoffnung des Landes“.

Rubio kritisiert Petro

US-Senator Marco Rubio kritisierte die kolumbianische Regierung scharf. Er sprach von einer „direkten Bedrohung für die Demokratie“ und warf Präsident Petro eine „gewalttätige linke Rhetorik“ vor, die zu solchen Taten führe.

Ob der Anschlag das politische Klima in Kolumbien weiter eskalieren lässt, bleibt offen – doch schon jetzt ist klar: Die Gewalt gegen politische Akteure erreicht eine neue Dimension.