Bub (13) aus Hundebox bestätigt vor Gericht Folterungen durch Mutter
Der Bub (13) aus dem Waldviertel (NÖ), der in eine Hundebox gesperrt, gefoltert und erst in letzter Minute vor dem Tod gerettet wurde, hat erstmals vor Gericht ausgesagt. Er belastete seine Mutter (33) und deren Freundin (40) schwer. Beiden Frauen droht eine Anklage wegen versuchten Mordes.
Der Fall hatte über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen gesorgt: Im Waldviertel soll eine Mutter (32) ihren damals zwölfjährigen Buben immer wieder in eine 52 mal 40 Zentimeter kleine Hundebox gesteckt und ihn systematisch gequält haben. Das Kind wurde von einer Sozialarbeiterin aus seinem Martyrium befreit. Da war der Bub fast verhungert und hatte nur noch eine Körpertemperatur von 26,8 Grad. Die Mutter, die ihren Sohn laut Ermittlern in besonders grausamer und sadistischer Weise gequält haben soll, sitzt seitdem wegen des Verdachts des versuchten Mordes in U-Haft.
Teils gemeinsam mit einer Freundin (40) soll die Küchenhelferin dem Buben die Misshandlungen zugefügt haben, was die mutmaßliche Komplizin allerdings bestreitet. Sicher ist dagegen, dass sich die beiden Frauen Fotos des gequälten Kindes zugeschickt und mit verhöhnenden Emojis versehen haben. Sogar Videos wurden gemacht – von dem hilflosen und blutig am Boden kauernden Buben.
Kind in letzter Minute vor dem Tod gerettet
Die mutmaßlichen Täterinnen sollen spätestens im Frühjahr angeklagt werden, ihnen drohen im Falle der Verurteilung hohe Haftstrafen. Im Zuge der Ermittlungen wurde jetzt das inzwischen 13 Jahre alte Opfer im Landesgericht Krems kontradiktorisch befragt. Eine Psychologin ging mit ihm behutsam die Vorgänge durch, die sich im Haus im Waldviertel abgespielt haben sollen. Das Kind soll nicht nur geschlagen worden sein. Es wurde mit Wasser übergossen und dann gefesselt und geknebelt bei eiskalten Temperaturen in die Hundebox gesperrt. Gleichzeitig ließ die Mutter den von der Außenwelt abgeschotteten Buben hungern. Im November 2022 wäre das Kind beinahe gestorben. Laut Ärzten wurde der Zwölfjährige in letzter Minute gerettet.
Beiden Frauen droht Anklage wegen versuchten Mordes
An viele grausame Einzelheiten seiner Qualen konnte oder wollte sich der Bub vor Gericht nicht mehr erinnern, dass er gefoltert wurde, bestätigte er aber. Und: Dass beide Frauen offenbar an den unmenschlichen Taten aktiv beteiligt waren. Beide müssen mit einer Anklage wegen versuchten Mordes rechnen. Der Versuch ist ebenso strafbar wie der vollendete Mord.
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