
Clint Eastwood rastet aus: Österreichischer Medienskandal rund um „Kurier“
Der Kurier soll ein exklusives Interview mit dem bekannten Hollywood Star Clint Eastwood geführt haben. Jetzt kommt heraus, dass dieses Interview so nicht stattgefunden hat. Eastwood spricht von einer Fälschung. Die Tageszeitung widerspricht.
Ein Interview mit Hollywood-Legende Clint Eastwood zum 95. Geburtstag – das wäre der ganz große Wurf für jede Redaktion. Genau so präsentierte es der Kurier am Wochenende: ein Exklusiv-Interview mit dem Schauspielstar. Doch mittlerweile steht fest: Dieses Interview hat es so in dieser Form nie gegeben. Clint Eastwood selbst spricht von einer „Fälschung”. Der Fall sorgt nicht nur bei Eastwood für Aufregung, sondern auch bei der FPÖ und in der heimischen Medienlandschaft.
Reaktion Clint Eastwood
Clint Eastwood dementierte gegenüber mehreren Medien, dass er dem Kurier jemals ein Interview gegeben habe. Der Vorwurf: Das gesamte Gespräch sei frei erfunden. Damit wirft der Hollywood-Star der Zeitung nicht weniger als dreisten Betrug vor.
FPÖ fordert ernsthafte Konsequenzen
Für FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker ist klar: Wenn sich die Darstellung von Eastwood bestätigt, dann muss das Kurier-Interview ernsthafte Konsequenzen haben. Immerhin erhielt die Zeitung im Vorjahr fast 3,9 Millionen Euro an Presseförderung – Geld, das an Qualitätskriterien gebunden ist. Hafenecker fordert daher eine Überprüfung der Förderungen für den Kurier. „Wenn sich der ‚Kurier‘ als ‚Fake News‘-Produzent entpuppt, kann er eigentlich nicht mehr an Jugendliche verteilt werden.“, so Hafenecker.
Reaktion Kurier: Keine Fälschung
Die Zeitung hat mittlerweile Kontakt mit der Autorin aufgenommen und übermittelte danach eine Stellungnahme: „Das Interview war offensichtlich weder frei erfunden noch gefälscht.“ Die Autorin sei seit vielen Jahren in Hollywood als freie Autorin tätig, und auch der Kurier habe ihr punktuell Texte abgenommen.
Ihren Angaben zufolge war sie in dieser Zeit bei rund 18 Interviews mit Clint Eastwood am Tisch. Das fragliche Interview war „ein Best-of von ihren Gesprächen mit dem Star“. Sie habe leider nicht klargestellt, dass es kein aktuelles, sondern ein zusammengefasstes Interview ist. „Da das nicht den Qualitätskriterien des ,Kurier‘ entspricht, werden wir künftig nicht weiter mit ihr zusammenarbeiten“, so die Chefredaktion.
Kommentare