Corona-Gefahr? In Hongkong werden 2000 Hamster getötet
Zu unglaublichen “Corona-Vorsorgemaßnahmen” greifen mit Dienstag die Behörden in Hongkong: Nachdem mehrere Hamster und ein Mitarbeiter einer Zoohandlung in der chinesischen Metropole positiv auf Covid-19 getestet wurden, sollen nun 2000 Kleintiere getötet werden. Menschen, die Hamster ab einem gewissen Datum gekauft haben, müssen ihre Tiere den Behörden übergeben und werden teilweise unter Quarantäne gestellt.
China kennt in Sachen Corona-Prävention keine Gnade – wie hart das Reich der Mitte durchgreift, wenn es darum geht, eine erneute großflächige Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, zeigt das Schicksal von 2000 Kleintieren, deren Tötung soeben in Hongkong angeordnet wurde. Auslöser für den Aufruf zum Massenmord an den Tieren waren Infektionsfälle unter Hamstern: Nachdem elf Nager positiv auf die Delta-Variante des Coronavirus getestet wurden, sollen nun “vorsorglich” umgebracht werden – und das, obwohl die chinesische Gesundheitsministerin Sophia Chan betont hatte, dass es keine Beweise dafür gebe, dass Haustiere das Virus auf den Menschen übertragen können.
Hamster aus Zoohandlungen und Kinderzimmern sollen getötet werden
Das Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Umweltschutz wies in der Folge darauf hin, dass die Bevölkerung dazu angehalten sei, im Umgang mit den Tieren dennoch “auf Hygiene” zu achten. Für 2000 Hamster und andere kleine Nagetiere wie Chinchillas aus 34 Zoohandlungen bedeutet das trotzdem ihr Todesurteil: Die Kleintiere sollen auf “humane Weise” den Tod finden, heißt es. Und nicht nur Hamster und Co., die in Tierhandlungen noch auf ein Zuhause gewartet hätten sollen im Namen der Pandemie-Prävention sterben: Die Hongkonger Behörden starteten zudem auch einen Aufruf an alle Kleintierbesitzer, die ihren Hamster nach dem 22. Dezember 2021 gekauft haben – sie sollen ihren kleinen Liebling umgehend den Behörden übergeben. Welches Schicksal diese kleinen Tiere erwartet, ist nicht schwer zu erraten.
Ein Mitarbeiter und mehre Hamster einer Zoohandlung positiv getestet
Zu diesen extremen Maßnahmen kam es, nachdem in einem Zoogeschäft mehrere Hamster, die aus den Niederlanden nach China eingeführte worden waren, positiv auf Covid-19 getestet wurden. Ein Angestellter des Zoofachgeschäfts, wurde am Montag positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet.
Die Stadt Hongkong reagierte sofort und sprach neben der vorsorglichen Massentötung und Rückholung von Hamstern auch ein Verbot zum Verkauf und dem Import von Hamstern und kleinen Säugetieren aus. “Falls Sie einen Hamster besitzen, lassen Sie ihn im Haus und bringen ihn nicht nach draußen”, erklärte Landwirtschaftsminister Leung Siu-fai auf einer Pressekonferenz. Wer in Kontakt mit den Tieren oder deren Futter komme, solle sich danach die Hände waschen. Und auch Bussis für Hamster, Häschen und Co. sind ab sofort strengstens verboten: “Küssen Sie Ihre Tiere nicht”, mahnte Siu-fai.
Hamster-Käufer werden verfolgt und unter Quarantäne gestellt
Für eine Übertragung des Coronavirus von Haustieren auf Menschen gibt es bis dato keine Belege – das bestätigten auch die Hongkonger Behörden. Doch Ausschließen können diese auch nicht – und darum geht man hier noch weiter: Alle Kunden der betroffenen Zoohandlung, die nach dem 7. Januar Hamster kauften, werden aktuell von den Hongkonger Behörden nachverfolgt und unter Quarantäne gestellt. Außerdem müssen sie ihre Tiere der Stadt zur Tötung übergeben.
Für ab dem 22. Dezember gekaufte Hamster und deren Besitzer gelte eine Testpflicht und ein Verbot, ohne ein negatives Ergebnis das Haus zu verlassen. Alle Geschäfte, die in Hongkong Hamster verkaufen, müssen ihren Betrieb einstellen.
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