Debatte: Schwerkranke Spitalspatienten müssen jetzt für TV extra zahlen
In den sozialen Medien hagelt es scharfe Kritik an der Stadt Wien: Ist es richtig, von schwerkranken Spitalspatienten eine tägliche Benutzungsgebühr zu verlangen, damit sie fernsehen können? Angesichts der hohen Sozialversicherungs-Abgaben stößt diese neue Bezahl-Praktik einigen sauer auf.
Auf den sozialen Medien brach am Montag eine Debatte um eine neue Gebühr im Wiener Krankenhaus Nord aus: Dort müssen stationär aufgenommene Patienten jetzt sogar für die Inbetriebnahme ihres Fernsehers zahlen – ganze 21 Euro pro Woche. An einem veralteten Automaten, der nur Bargeld akzeptiert, können Wertkarten aufgeladen werden, mit denen der Fernseher aktiviert werden kann. Die Gebühr liegt vorerst bei drei Euro pro Tag und Patient.
Kasse-Patienten müssen vorerst nicht zahlen
Die Bezahlschranke gilt jedoch nur für Personen, die über keine zusätzliche Privatversicherung verfügen – für Kassenpatienten bleibt das Fernsehen vorerst inkludiert. Viele Benutzer in den sozialen Medien sind sauer – besonders die hohen Sozialversicherungsbeiträge, die in Österreich vom Arbeitgeber oder Selbstständigen verpflichtet entrichten werden müssen, würden solch eine Schranke eigentlich nicht rechtfertigen.
Twitter-Profil plötzlich gelöscht
Besonders merkwürdig scheint, dass das Profil des Twitter- Benutzers, der das Bezahlterminal fotografierte und dokumentierte, am Montagmittag samt den Bildern und dazugehöriger Diskussion plötzlich gelöscht wurde. Die neue Gepflogenheit des Floridsdorfer Klinikums soll jedoch kein Einzelfall sein: Auch in oberösterreichischen Krankenhäusern soll der Bezahl-Zwang mittlerweile Gang und Gäbe sein. Auf eine Anfrage des eXXpress äußerte sich die Pressestelle der oberösterreichischen Gesundheitsholding vorerst nicht.
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