Die neue große Angst: Sorge vor neuer Armut größer als über Klimawandel
Kein Geld für die wichtigsten Dinge des Lebens, kein Gas um die Wohnung zu heizen. Viele Österreicher machen sich vor dem kommenden Winter große Sorgen. Die Folge: Teuerung und Energie-Krise haben den Klimawandel im “Angst-Index” überholt.
Die Klimakrise macht den Österreichern durchaus Sorgen. Andere Krisen machen derzeit aber noch mehr Angst: Neun von zehn Befragten sorgen sich wegen steigender Energie- und Nahrungsmittelpreise, allgemeiner Teuerung durch die hohe Inflation und Energiekrise. 77 Prozent fürchten einen Anstieg der Armut im Land. Über das Klima machen sich aktuell zwei Drittel solche Gedanken, berichtete Global 2000.
Wirtschaftliche Situation macht größere Sorgen
Die Umweltschützer präsentierten am Vortag eines weiteren weltweiten Klimastreiks an diesem Freitag die Ergebnisse einer Umfrage (Ideale Barometer) mit der P&B Agentur für Kommunikation. Im “Sorgenranking” rangierte das Klima dabei hinter Ängsten um die wirtschaftliche Situation, die gesellschaftliche Stimmung und das politische Klima, hieß es in einer Pressekonferenz in Wien. Diese Themen bereiten demnach rund 70 Prozent Sorgen.
Umwelt- und Klimaschutz sei für 83 Prozent der Bevölkerung wichtig. Im Alltag hätten derzeit jedoch andere Themen mehr Relevanz: die Energiepreise und Angst, dass man selbst oder jemand aus dem Umfeld armutsgefährdet wird zum Beispiel.
Klimaschutz als Antwort auf Krisen
Global 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller sieht einen Handlungsauftrag. “Es ist zudem wichtig, die Vorteile von Lösungen aufzuzeigen. Die Energiewende in Österreich ist umsetzbar, leistbar und macht uns unabhängig von Energieimporten. Klimaschutz ist die Antwort auf viele der Krisen, die bei den Menschen gerade sehr präsent sind.”
Die Corona-Pandemie bereitet laut Umfrage derzeit übrigens 30,5 Prozent der Befragten Sorgen. Wegen Kriminalität sorgen sich 55,9 Prozent.
Kommentare