Durch Corona ist die traditionelle Familie wieder auf dem Vormarsch
Eine neue Studie aus Österreich zeigt jetzt, dass die Corona-Krise den familiären Zusammenhalt gestärkt hat. So ist nicht nur die Zahl der Scheidungen zurückgegangen, es gibt auch weniger Alleinerziehende.
Die traditionelle Familie steht bei den Österreichern nach wie vor hoch im Kurs: Das geht aus dem neuen Report “Familien in Zahlen 2021” hervor, eine jährliche Studie des österreichischen Instituts für Familienforschung. Demnach hat es im Corona-Jahr 2020 weniger Scheidungen als noch im Vorjahr gegeben. Die Gesamtscheidungsrate ist von 40,7 Prozent im Jahr 2019 auf 37,6 Prozent gesunken.
Zahl der Alleinerziehenden ist rückläufig
Die meisten Kinder wachsen demnach bei verheirateten Eltern auf. Unterdessen ist die Zahl der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren zwischen 2010 und 2020 um 7,6 Prozent zurückgegangen. Noch immer gehen eher die Väter als die Mütter einer beruflichen Tätigkeit nach, wobei der Anteil der Frauen in den vergangenen zehn Jahren um 2,5 Prozent gestiegen ist. Bei der Teilzeitarbeit sind die Werte ebenfalls leicht gestiegen. So ist die Teilzeitquote der Mütter mit Kindern unter 15 Jahren um 4,6 Prozentpunkte gestiegen. Die Teilzeitquote erwerbstätiger Väter ist um 2,7 Prozentpunkte gestiegen. Allerdings ist ein viel größerer Anteil an Müttern Teilzeit erwerbstätig (75,5 Prozent) als Väter (8,3 Prozent).
Das führt auch zu einer stärkeren Inanspruchnahme von Kinderbetreuung: Hier konnte man in der vergangenen Dekade einen starken Anstieg bei den Kindern unter 3 Jahren verzeichnen. (2010: 19 Prozent / 2020: 29,9 Prozent). Die Ausgaben für die Familienbeihilfe sind im Vorjahr um 21 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür ist die coronabezogene Einmalzahlung in Form des Kinderbonus, für die 656 Millionen Euro aufgewendet worden sind.
Frauen werden immer älter beim ersten Kind
Frauen in Österreich werden immer später Mütter: Zwischen 2010 und 2020 ist das durchschnittliche Alter einer Frau bei der ersten Geburt gestiegen ist. Lag es im Jahr 2010 noch bei durchschnittlich 28,5 Jahre waren es 2020 bereits 30,0 Jahre. Das ist das höchste durchschnittliche Alter bei Erstgeburten seit Beginn der Aufzeichnung.
Viele warten mit dem "Ja"-Wort bis zum Ende der Pandemie
Allerdings ist die Zahl der Eheschließungen wegen der Pandemie zurückgegangen. Viele Paare wollen ihr Glück erst feiern, wenn die Maßnahmen komplett aufgehoben werden, weswegen sie den Termin nach hinten verschoben haben. Das hat zu einem bundesweiten Rückgang der Hochzeiten um 13,8 Prozent geführt.
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