
Echoraum islamistischer Terroristen: Soziale Medien wie TikTok und Telegram
Immer mehr junge Muslime radikalisieren sich in sozialen Medien wie TikTok oder Telegram, wo sie unter den Einfluss extremistischer Islamisten gelangen.
Eine wachsende Zahl von jungen Muslimen kommt über TikTok oder andere soziale Medien mit radikal-islamistischem Gedankengut in Berührung.
Mehr noch: Radikale Islamisten nutzen TikTok gezielt, um traumatisierte, psychisch labile und orientierungslose junge Menschen zu manipulieren, zu indoktrinieren und in weiterer Folge zu radikalisieren.
„Vor ein paar Jahren galt es noch als unmöglich, dass Menschen allein durchs Internet radikalisiert werden konnten. Inzwischen wissen wir, dass das sehr wohl immer häufiger der Fall ist“, sagt Expertin Daniela Grabovac gegenüber der “Kleinen Zeitung”.
Immer mehr Jugendliche werden in den sozialen Medien zu Gewalttaten angestachelt
Was laut Grabovac besonders besorgniserregend ist: Jener Personenkreis, der sich ausschließlich auf Online-Plattformen radikalisiert, wird immer größer. „Es braucht kein persönliches, aktives Umfeld mehr, um sich extremistischen Gruppen anzuschließen“, erklärt die Expertin gegenüber der “Kleinen Zeitung”. Junge Menschen, die sich in Identitätskrisen befänden und nirgends zugehörig fühlten, seien hierbei besonders anfällig.
Kennzeichnend für die TikTok-Jihadisten sei die Schwarz-Weiß-Malerei. Sie gäben zudem „Leitlinien“ vor, wie sich ein „guter Gläubiger“ zu verhalten habe. Schließlich komme die Forderung, sich im Namen Allahs gegen den Westen zu erheben, um so “in den Himmel” zu gelangen, sagt Grabovac.
Was die Lokalisierung indoktrinierter Jugendlicher erschwere: Die Betroffenen seien häufig weder Teil muslimischer Gemeinschaften noch Moscheenbesucher, vielmehr seien sie sozial isoliert. Unter diesen Umständen seien TikTok-Jihadisten dann rasch “Freundes- und Familienersatz”. Und von diesem Punkt sei es nur noch ein kleiner Schritt zu Gewalt und Terror.
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