EIN Affenpocken-Fall: China empfiehlt "keinen Hautkontakt mit Ausländern"
Diese Empfehlung des chinesischen Chefepidemiologen stößt in und außerhalb Chinas auf starke Kritik. Aufgrund der Bedrohungslage durch Affenpocken – China hat bisher einen einzigen Fall registriert – sollen Chinesen “mit keinem Ausländer Hautkontakt haben”.
Nach der Entdeckung des ersten Falls von Affenpocken in China hat der Chefepidemiologe des nationalen Gesundheitsamtes die Bevölkerung davor gewarnt, in Hautkontakt mit Ausländern zu treten. “Habt keinen Hautkontakt mit Ausländern”, schrieb Wu Zunyou im Kurznachrichtendienst Weibo als ersten Ratschlag zur Vermeidung einer Ansteckung.
Scharfe Kritik an "wenig wissenschaftlichen Hinweisen"
Die Empfehlung löste im chinesischen Internet heftige Reaktionen aus. Nutzer witterten Diskriminierung und kritisierten die Hinweise als wenig wissenschaftlich. Bei 1,4 Milliarden Einwohnern scheint eine einzige registrierte Infektion für die chinesische Bevölkerung noch keine akute Bedrohung dar, meinen die Kritiker. Der nationalistische Kommentator Sima Nan konterte: “Es ist gut, das Land zu öffnen, aber wir können nicht alles reinlassen.”
Wie das Gesundheitsamt berichtete, war ein Affenpocken-Fall bei einer “internationalen Ankunft” in Chongqing festgestellt worden. Es wurde nicht gesagt, ob es sich dabei um einen chinesischen Staatsbürger oder einen Ausländer handelt. China vergibt wegen der Covid-19-Pandemie allerdings nur extrem wenig Visa. Da alle Einreisenden in China mindestens eine Woche in Quarantäne müssen, war die Krankheit in Isolation festgestellt worden, als die Person Symptome zeigte.
95 Prozent der Infizierten erkrankten durch sexuelle Aktivitäten
“Es macht mich krank, solche Worte zu lesen”, schrieb ein Nutzer. Andere beklagten Panikmache. Es wurde daran erinnert, wie Chinesen oder andere Asiaten im Ausland nach dem anfänglichen Ausbruch von Corona diskriminiert worden waren. Die Übertragung des Virus erfolgt durch den direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen. Analysen zufolge hatten sich beim aktuellen Ausbruch etwa 95 Prozent der Erkrankten bei sexuellen Aktivitäten angesteckt, betroffen waren vor allem Männer, die Sex mit Männern hatten.
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