
Epstein-Skandal: Model-Agent Brunel tot in Zelle gefunden
Der Model-Agent Jean-Luc Brunel (76), der im Zusammenhang mit der Epstein-Affäre in Paris in Untersuchungshaft saß, ist tot aufgefunden worden. Die französische Justiz hatte gegen ihn Ermittlungen wegen Vergewaltigung von Minderjährigen und sexueller Nötigung eingeleitet. Er befand sich seit über einem Jahr in Untersuchungshaft und soll sich nun in seiner Zelle erhängt haben.
Brunel wurde verdächtigt, für den amerikanischen Milliardär Jeffrey Epstein junge Mädchen kontaktiert und organisiert zu haben. Schon im Sommer 2019 hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Brunel eingeleitet und dessen Pariser Model-Agentur durchsucht.
Epstein, der sich im August 2019 in einem New Yorker Gefängnis tötete, war in den USA wegen Missbrauchs Dutzender minderjähriger Mädchen angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, zusammen mit Komplizen einen Sexhandelsring aufgebaut zu haben. Epstein besaß in Paris in der Nähe der Champs-Elysées ein Luxus-Appartement. Brunel, der zu Epsteins engen Vertrauten gehörte, wurde im Dezember 2020 auf dem Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle festgenommen, als er das Land verlassen wollte.
Helferin verurteilt
Zuletzt hatte ein Gericht in den USA Ende Dezember die Ex-Partnerin von Epstein, Ghislaine Maxwell (60), schuldig gesprochen. Maxwell habe als Helferin von Epstein eine zentrale Rolle beim Aufbau von dessen Ring zum sexuellen Missbrauch junger Mädchen gespielt, hatte die Jury in New York entschieden. Ihr drohen mehrere Jahrzehnte in Haft. Die Strafmaßverkündung ist für den 28. Juni angesetzt. Ihre Anwälte beantragten unterdessen eine Neuauflage des Prozesses.
JUST IN - Jean-Luc Brunel, the former model scout who's been accused of trafficking underage girls to Jeffrey #Epstein, "found dead" in his prison cell in France. pic.twitter.com/ZgKHN5m2tu
— Disclose.tv (@disclosetv) February 19, 2022
Epstein hatte einen österreichischen Reisepass
Interessant: Bei einer Hausdurchsuchung des New Yorker Penthouses von Jeffrey Epstein fanden die Ermittler nicht nur Tausende Kinderpornos, sondern auch einen alten österreichischen, noch grünen Reisepass mit Jeffrey Epsteins Passbild, der aber auf einen anderen Namen ausgestellt war. Epsteins Anwalt erklärte damals, dass der Milliardär den Pass in den 1980er-Jahren nur für den Fall hatte, bei einer Flugzeugentführung als Geisel genommen zu werden. Die Gefahr dafür sei damals Jahren bei Flügen in den Mittleren Osten hoch gewesen. Sein Mandant wollte damit „keinesfalls die Behörden hintergehen“.
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