Erneut Verletzte: Die nächste Amok-Fahrt durch Wien
In Wien stehen Verfolgungsjagden von rücksichtslosen Auto-Lenkern mittlerweile an der Tagesordnung. Ein Mann entzog sich der Anhaltung durch die Polizei und verursachte auf seiner Fluchtfahrt mehrere Unfälle. Bei einem Zusammenprall mit einem Taxi wurde eine Passantin schwer verletzt. Besonders erschreckend: Der Fahrer wurde auf freiem Fuß angezeigt.
In Wien-Fünfhaus kam es am Mittwoch zu einer weiteren wilden Verfolgungsjagd mit zwei verletzten Personen – davon wurde eine schwerverletzt. Nachdem die Polizei einen Lenker aufgrund seines desolaten Fahrzeugs aufforderte, anzuhalten, willigte dieser vorerst ein und folgte dem Einsatzfahrzeug. Im letzten Moment überlegte er es sich jedoch anders – und raste den Polizisten davon. Ohne auf Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer zu achten, überfuhr er zahlreiche rote Ampeln.
Unbeteiligte Passantin wurde schwer verletzt
Die Fahrt erstreckte sich vom 15. Wiener Gemeindebezirk über den 12. bis in den fünften Bezirk. Bei der Kreuzung Margaretengürtel/Arbeitergasse missachtete der Amok-Lenker erneut eine rote Ampel, wodurch es zu einem Zusammenstoß mit einem querenden Taxi kam. Das Fahrzeug des Mannes wurde durch die Kollision auf den Gehsteig geschleudert, wo es zu einem Zusammenstoß mit einer 34-jährigen Passantin kam. Der Taxilenker wurde dadurch leicht, die Passantin schwer verletzt.
Mann trotz unzähliger Straftaten auf freiem Fuß angezeigt
Der Mann setzte seine Fahrt trotz schwerer Beschädigungen an seinem Fahrzeug fort und beschädigte zwei geparkte Fahrzeuge, ehe sein Fahrzeug zum Stillstand kam.
Bei seiner vorläufigen Festnahme gab der 33-jährige österreichische Staatsbürger an, keinen Führerschein zu besitzen und deshalb davongefahren zu sein. Aufgrund des Verdachts der Suchtmittelbeeinträchtigung wurde der Mann zu einer amtsärztlichen Untersuchung aufgefordert, welche er verweigerte. Ihm wurde der Fahrzeugschlüssel und aufgrund des desolaten Zustandes des Fahrzeuges auch die Kennzeichentafeln sowie der Zulassungsschein abgenommen.
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, den Mann auf freiem Fuß anzuzeigen, sorgt bei vielen für Fragezeichen. Er wird wegen der gerichtlich strafbaren Handlungen und wegen zahlreicher Verwaltungsübertretungen angezeigt. Dem nicht genug: Aufgrund des Einsatzes und den damit entstanden Erste-Hilfe-Maßnahmen, Absperrmaßnahmen und der Unfallaufnahme kam es zu einem erheblichen Staugeschehen im Bereich des Gürtels.
Die Amok-Fahrt reiht sich in eine immer länger werdende Serie ein. Erst vergangene Woche verletzte ein Iraker bei der Verfolgungsjagd durch Polizei und WEGA vier Personen schwer. Ende vergangenen Jahres sorgte die Todes-Fahrt eines Syrers am Wiener Ring für Entsetzen – eine unbeteiligte Frau wurde von ihm überfahren.
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