Erpresser drohte mit Gift-Attentaten in 200 Supermärkten – gefasst!
Gewaltiger Fahndungserfolg für die Ermittler des oberösterreichischen Landeskriminalamts: Ihnen ist es zu verdanken, dass ein Erpresser, der von Unternehmen in halb Europa enorme Geldbeträge forderte, gefasst werden konnte. Der Slowene wollte Lebensmittel und Getränke vergiften.
Mit der Drohung, ihre Lebensmittel und Getränke mit Zyanid und Rattengift zu versetzen, terrorisierte ein Erpresser über Monate hinweg eine ganze Reihe an Unternehmen in halb Europa: Vor allem Supermärkte standen auf der Liste des Kriminellen, der von den Firmen – bei denen es sich vor allem Supermärkte handelte – mit Sitz in der Schweiz, in Frankreich, Deutschland, Italien und auch in Österreich. Sollten diese nicht große Geldsummen in Bitcoin fließen lassen, würde er die hochgiftigen Substanzen per Injektion in die Waren spritzen – wie er das tun würde, zeigte auch ein “Vorführvideo”, das der Mann seinen Drohnachrichten beifügte. Doch nun hat sein Spiel ein Ende – und das ist vor allem auch österreichischen Ermittlern zu verdanken.
Spur führte zu Betrüger in Slowenen
Zuletzt flatterte nämlich einem großen und sehr bekannten Getränkehersteller in Oberösterreich ein solcher, auf Englisch verfasster Drohbrief ins Haus. Von dem bekannten heimischen Unternehmen wollte der Erpresser 300.000 Lösegeld. Der Hersteller alarmierte umgehend die Polizei – und die Ermittler des Landeskriminalamtes Oberösterreich leisteten im Zusammenspiel mit den Kollegen des Bundeskriminalamtes ganze Arbeit. Gemeinsam gelang es, die digitale Spur des Erpressers trotz verschlüsselter E-Mail-Adresse bis nach Triest zurückzuverfolgen.
Großer Erfolg für neue Cybercrime-Einheit
Die Spur führte die Fahnder zu einem Slowenen (47), der der Exekutive bereits wegen einer Reihe an Betrügereien bekannt war. Für den Kriminellen klickten die Handschellen.
Der Leiter des Landeskriminalamtes Oberösterreich, Gottfried Mitterlehner, spricht gegenüber der “Krone” der Fahndungserfolg auch für eine neu geschaffene Spezialeinheit. “Wir haben seit kurzem eine eigene Cybercrime-Einheit, und die hat sich nun erstmals bewährt”, erklärt er.
Den Experten sei es in Zusammenarbeit mit der Verhandlungsgruppe der Polizei nämlich gelungen, in den zahlreichen Mails an und von dem Erpresser eine Spur zu finden. “Dabei hat der Täter eigentlich Verschlüsselungssoftware verwendet, aber irgendwann ist ihm dann ein Fehler unterlaufen, den haben unsere Experten ausgenutzt und die Spur gefunden”, so Mitterlehner.
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