Erpressungen, Brandanschläge: Jugend-Banden terrorisieren Wien
Die Gewalt unter Jugendlichen in Wien nimmt dramatisch zu! In mehreren Bezirken terrorisieren brutale Banden die Straßen. Experten arbeiten an Strategien gegen Jugendgewalt.
Die Zahlen sprechen Bände: Von 2013 bis 2022 ist die Anzahl der Delikte durch Jugendliche stark gestiegen. Besonders betroffen sind Liesing, Meidling und die Donaustadt.
Schutzgelderpressung, Brandanschläge, brutale Überfälle: Die Taten der Jugendlichen werden immer skrupelloser. In Liesing und Meidling forderte eine Bande sogar 25.000 Euro Schutzgeld – und schreckte auch vor Brandanschlägen nicht zurück.
„Unsicherheitszonen in Wien“: Laut Gerhard Winkler, Leiter des Ermittlungsdienstes des LKA, gibt es in Wien mehrere Gebiete, in denen sich Menschen nicht mehr sicher fühlen können. Dazu zählen der Liesinger Platz, die offene Drogenszene bei der Station Gumpendorfer Straße und der Bahnhof Handelskai.
Interdisziplinäres Team will neue Strategien erarbeiten
Deswegen legt die Wiener Polizei legt den Fokus im Jahr 2024 verstärkt auf Jugendkriminalität. Das betonte Polizeijurist Walter Dillinger bei einem Treffen mit Journalisten. Eine spezielle Arbeitsgruppe namens “Kinder- und Jugendkriminalität” wurde bereits im Januar ins Leben gerufen, um neue Strategien zu entwickeln – diese sollen im Sommer präsentiert werden.
Zusammenarbeit mit den Pflichtschulen
Einer der wichtigsten präventiven Ansätze für die Polizei ist die Zusammenarbeit mit den Pflichtschulen, wie Präventionsbeamtin Christine Gabriel ausführte. Man habe sich mit den Schuldirektoren in Wien zusammengesetzt. Es gibt Veranstaltungen mit Präventionsbeamten, für verunsicherte Lehrer, Erziehungsverantwortliche, Anrainer. Dabei geht die Wiener Polizei nach dem vom Bundeskriminalamt entwickelten Gesamtkonzept “Under 18” vor.
Es gibt auch Präventionsabende für Eltern, bei denen diese erfahren, welchen potenziellen Gefahren ihre Kinder ausgesetzt sind, bei denen ihnen Begriffe wie “Sexting” oder “Grooming” erläutert werden. Gabriel räumte aber ein, dass das Angebot der Kriminalprävention nicht flächendeckend in Wien angeboten werden kann, zumal man es nicht bei einer Veranstaltung bewenden lassen will. “Wir haben über 700 Pflichtschulen in Wien, ein flächendeckendes Angebot ist ressourcentechnisch nicht möglich.”
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