Erschreckender Bericht: Rauschgift-Cocktails fordern die meisten Drogenopfer
Angesichts einer Vielzahl synthetischer Drogen steht Europa vor einer Bedrohung ungeahnten Ausmaßes. Dies geht aus dem jüngsten Europäischen Drogenbericht hervor.
2022 starben 6392 Menschen in der EU durch eine Überdosis, 2021 waren es noch 6166 gewesen. Woran die meisten (zwei Drittel der Opfer), darunter auch in Österreich, starben: Opioide in Kombination mit anderen Substanzen, vor allem verschreibungspflichtigen Schlaf- und Beruhigungsmitteln (Benzodiazepine). Heroin war bei mehr als 1800 Todesfällen im Spiel.
Dies geht aus dem Europäischen Drogenbericht 2024 hervor, der heute von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in Lissabon vorgestellt wurde.
Bevorstehende Heroinknappheit birgt große Gefahren
Seit dem Verbot des Anbaus von Schlafmohn und der Opiumproduktion durch die Taliban in Afghanistan im April 2022 befindet sich der Handel mit Heroin auf dem absteigenden Ast. Auf die Versorgungslage in Europa habe sich das noch nicht spürbar ausgewirkt, heißt es im Bericht. Allerdings könnte eine künftige Heroinknappheit zu einer Zunahme des Konsums von inhaltlich fragwürdigen synthetischen Opioiden führen, was für viele drogenabhängige Menschen mit großen Gefahren verbunden wäre. Heroin ist europaweit das am häufigsten konsumierte illegale Opioid.
Kokain wiederum dürfte an etwa einem Fünftel der Todesfälle durch Überdosierung im Jahr 2022 beteiligt gewesen sein, ebenfalls in Kombination mit anderen Substanzen. Kokain wurde im vergangenen Jahr von nicht weniger als vier Millionen europäischen Erwachsenen (15 bis 64 Jahre) konsumiert.
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