EU-Klimawarner meinen: 2023 war heißer als alle 100.000 Jahre zuvor
Ein Jahr der Superlative soll es gewesen sein, erklärt nun der EU-Klimawandeldienst Copernicus. 2023 dürfte das heißeste Jahr aller vergangenen 100.000 Jahre gewesen sein, sagt die stellvertretende Direktorin des Klimwandelservice der EU.
Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Klimarekord aufgestellt, berichtet der EU-Klimawandeldienst Copernicus. 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Die durchschnittlichen globalen Temperaturen lagen um 1,48 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau, das zwischen 1850 und 1900 gemessen wurde. Samantha Burgess, die stellvertretende Direktorin des Copernicus-Klimawandelservice, äußerte die Vermutung, dass 2023 wahrscheinlich wärmer war “als in den vergangenen 100.000 Jahren”.
Um 0,17 Grad wärmer als im bisherigen Rekordjahr 2016
Die globale Durchschnittstemperatur lag 2023 bei 14,98 Grad Celsius, was 0,17 Grad höher ist als das bisher heißeste Jahr 2016. Besonders die Monate Juli und August waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Überdies war die Temperatur weltweit an jedem Tag um mindestens ein Grad über dem vorindustriellen Niveau, heißt es. An fast der Hälfte aller Tage überstieg dieser Wert 1,5 Grad. “2023 war ein außergewöhnliches Jahr, in dem sich ein Klimarekord nach dem anderen ereignete”, teilte Samantha Burgess laut “standard” mit. In Europa war 2023 das zweitwärmste Jahr, nur knapp hinter 2020, das durchschnittlich um 0,17 Grad wärmer war.
Auch El Niño dürfte eine Rolle spielen
Carlo Buontempo, Direktor des Copernicus-Klimawandelservice, zeigte sich ebenfalls besorgt: “Die extremen Ereignisse, die wir in den vergangenen Monaten beobachtet haben, sind ein dramatisches Zeugnis dafür, wie weit wir uns von dem Klima entfernt haben, in dem unsere Zivilisation bisher florierte.”
Die Daten für diese Erkenntnisse stammen aus einem weltweiten Netzwerk von Wetterstationen, Schiffen, Flugzeugen und insbesondere Satelliten. Als Hauptursache für diese extremen Temperaturen werden die Treibhausgasemissionen genannt, die 2023 ein neues Rekordhoch erreicht haben. Zusätzlich spielte das Wetterphänomen El Niño eine Rolle, das bereits 2016 für hohe Temperaturen sorgte. Da El Niño auch 2024 anhalten könnte, halten es Experten für möglich, dass dieses Jahr noch wärmer werden könnte als 2023.
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