In der kleinen Ortschaft Weibern kannten fast alle Jana R., die im Ort aufgewachsen war.  Die hoch begabte Querflötistin, die bald ihr Musikstudium aufnehmen wollte, war im örtlichen Musikverein stark engagiert. Von einer “unvorstellbaren Tragödie”, spricht Obmann Markus Oberndorfer.

Am Dienstag machte sich Jana auf den Weg in Richtung Italien. Sie wollte dort ihre Eltern treffen, die an der Adria ihren Urlaub verbringen. In der Früh stieg sie in den Flixbus Berlin-Triest ein. Fröhlich, wie immer, in Vorfreude auf Mutter und Vater.

Doch gegen 4.55 Uhr geschah die unfassbare Tragödie: Der Chauffeur des Fernbusses verlor auf der B317 bei Micheldorf in Kärnten die Kontrolle, streifte zunächst die Beton-Leitschiene und stürzte mit dem Fahrzeug in den Straßengraben. Der mit 42 Fahrgästen unterschiedlicher Nationen besetzte Reisebus kippte um, 20 der Insassen wurden teils schwer verletzt. Für Jana kam jede Hilfe zu spät.

Bilder aus Dashcam solen letzte Gewissheit bringen

Im Flixbus fuhren zwei Chauffeure mit, die sich abwechselten. Zum Zeitpunkt des Unglücks saß ein Ukrainer (27) hinter dem Lenkrad.  Nach seiner eigenen Aussage war er abgelenkt, weil er sich nach einer Getränkeflasche gebückt hatte. An Bord befand sich eine Dashcam, die Aufnahmen von der Fahrt liefern soll. Nach Auswertung der Bilder will die Staatsanwaltschaft Klagenfurt über eine mögliche Anklage gegen den Lenker entscheiden.