Flucht aus Kabul: Afghanische Männer brachten ihre minderjährigen "Ehefrauen" mit
Es waren ohne Zweifel chaotische Stunden am Flughafen von Kabul. Viele Menschen versuchten alles, um in eines der Transportflugzeuge zu gelangen. Doch immer mehr wird klar: in den Wirren der Evakuierung gelang auch einigen Straftätern die Flucht aus Afghanistan. Immer mehr Fälle werden bekannt. Nun gibt es Berichte, dass viele Männer ihre minderjährigen „Ehefrauen“ mit in den Westen genommen haben.
US-Behörden in Lagern in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im US-Bundesstaat Wisconsin haben mittlerweile mehrere Fälle ausgemacht, in denen ältere Afghanen Kinder als „Ehefrauen“ angegeben hätten. Dass kleine Mädchen verheiratet werden, ist in Afghanistan nicht unüblich. Besonders schrecklich: Viele Mädchen erzählen, sie seien von alten Männern vergewaltigt und anschließend „geheiratet“ worden, um mit ihnen aus Afghanistan flüchten zu können.
Ermittler nehmen Vorwürfe ernst
Die Behörden haben bislang auf offizielle Statements verzichtet. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst, versuche gerade alles aufzuarbeiten.
Ende August erging ein Schreiben an alle US-Botschaften und Konsulate, das vor möglichen Zwischenfällen mit älteren Männern, viele von denen würden mehr als eine Ehefrau haben, in Kenntnis setzen soll.
Hätte man viel genauer schauen müssen, wen man aus Afghanistan rettet?
Deutsche Bundeswehr flog auch Kinderschänder wieder nach Europa
Auch die deutsche Bundeswehr flog zwar nur wenige sogenannte “Ortskräfte” aus der Airport-Hölle von Kabul nach Europa, dafür waren aber auch einige Schwerbrecher in den Jets. Der “Bild” wurden nun die Daten von einigen dieser Kriminellen zugespielt, die eigentlich nie wieder europäischen Boden betreten sollten.
Im Chaos auf dem eingekesselten Flughafen der afghanischen Hauptstadt schaffte es etwa auch Sardar Mohammed M. in einen der Evakuierungs-Jets: Der Afghane war in Deutschland zu acht Jahren und drei Monaten Haft verurteilt gewesen, weil er seine Tochter jahrelang sexuell missbraucht hatte. >Anfang 2019 wurde er nach Afghanistan abgeschoben, jetzt ist er wieder in Deutschland – zum Glück fiel er nun den Behörden auf, er muss noch 177 Tage absitzen, dann kommt er frei. Hier, in Europa.
Auch Österreich brachte Personen zurück nach Europa
Auch Österreichs Bundesregierung war bemüht, Personen, die sich als Österreicher bezeichneten, aus Kabul auszufliegen. Bisher erfolgte vom Innenministerium trotz mehrerer Anfragen des eXXpress aber keinerlei Stellungnahme zu den Daten dieser Passagiere, die im Chaos des NATO-Abzugs mit der deutschen Bundeswehr ausggelogen worden sind.
Inoffiziell hat der eXXpress allerdings erfahren: Unter den aus Afghanistan geretteten Personen waren auch mehrere Asylberechtigte, die einen gültigen Aufenthaltsstatus hätten, weil sie eine Verfolgung in Afghanistan als Fluchtgrund abgegeben hätten. Die meisten der ausgeflogenen Personen wären gebürtige Afghanen gewesen, die bereits die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten haben und trotz schärfster Reisewarnung in Afghanistan Verwandtenbesuche absolviert hätten. Zitat eines eXXpress-Informanten: “Gebürtige Österreicher waren nicht in Afghanistan – warum sollten sie auch?”
Kommentare