Der Täter soll vor einiger Zeit kurz in der Kanzlei gearbeitet haben. Bei einer Hausdurchsuchung an seiner Wohnadresse wurden Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssten, so ein Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft am Samstag auf APA-Anfrage.

Die zuständige Staatsanwältin war am Freitag mit einem Schusssachverständigen sowie einer gerichtsmedizinischen Sachverständigen am Tatort, einem Büro in der Kaiserfeldgasse in der Grazer Innenstadt. Die Tatortarbeit dürfte nun weitgehend abgeschlossen sein, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Täter ist Österreicher mit bosnischen Wurzeln

Der Täter wurde laut dem Staatsanwaltschaftssprecher in Österreich geboren und hat bosnische Wurzeln. Mit einem ersten mündlichen Obduktionsgutachten ist wahrscheinlich Anfang nächster Woche zu rechnen. Das Motiv der Tat, die Hintergründe, der genaue Tathergang – unter anderem die Anzahl der abgegebenen Schüsse, eine Zeugin hatte von drei gesprochen – und auch die Beziehung des Opfers zum Täter seien noch Gegenstand der Ermittlungen.

Bei der sichergestellten Tatwaffe handelt es sich um eine Langwaffe, also ein Gewehr der Kategorie C (Büchsen und Flinten). Der Täter soll sie erst drei Tage vor der Bluttat legal erworben haben. Der Erwerb solcher Waffen ist grundsätzlich ab 18 Jahren möglich. Seit 1. Oktober 2012 besteht allerdings die Pflicht zur Registrierung im Zentralen Waffenregister (ZWR) bei einem Waffenfachhändler binnen sechs Wochen ab dem Erwerb.

Mehree Schüsse abgegeben

Der Mann war am Freitag gegen 11.35 Uhr mit dem Gewehr in die Räume der Rechtsanwaltskanzlei in der Kaiserfeldgasse im Grazer ersten Bezirk, der Inneren Stadt, gekommen. Er gab mehrere Schüsse aus der Waffe auf die 23-jährige Angestellte der Kanzlei abgegeben. Die Frau, die sich alleine im Büro befunden hatte, wurde tödlich getroffen. Im Anschluss richtete der 29-Jährige die Waffe gegen sich selbst.