Für Flüchtlinge Mietern gekündigt: Bürgermeister bleibt stur, engagiert Security
Im Falle der Ausquartierung von 40 Mietern zu Gunsten ukrainischer Flüchtlinge bleibt der Bürgermeister trotz massivem Shitstorm bei seiner Entscheidung. Viel mehr jammert er angesichts der Hass-Nachrichten von empörten Mieter. Wegen diesen müsse nun sogar Security-Personal vor dem Rathaus postiert werden.
“Wie Sie wissen, hat Deutschland einen erheblichen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Weltregionen zu verzeichnen”, beginnt das Schreiben des Oberbürgermeisters der süddeutschen Stadt Lörrach. Deshalb müsse man 40 langjährigen Mietern in einem Wohnbau im Eigentum der Stadt nun die Mietverträge kündigen. Man werde die Mieter aber “beim Umzug unterstützen, auch finanziell” und auch geeignetem Wohnbau für die verscheuchten Bewohner suchen. Auf das Schreiben hagelte es Kritik – telefonisch, online, und anscheinend auch persönlich. Deshalb engagierte der Bürgermeister Jörg Lutz (parteilos) nun eine Security-Firma. Diese bewacht das Rathaus nun rund um die Uhr, da Rechte die Umquartierung für ihre Interessen nutzen und die Bevölkerung aufhetzen würden.
"In unseren heilen Welt nur schwer erträglich"
Auch der Wohnbau-Chef ist über die Aufregung überrascht. “Der Vorgang erschien uns unspektakulär. Jetzt haben wir Hunderte Hass-Mails und Tausende Anrufe erhalten. Das ist in unserer heilen Welt hier nur schwer erträglich” Viele Mieter wollen sich den Rausschmiss nicht gefallen lassen – dieser sei auch nicht rechtmäßig, so ein Anwalt gegenüber der “Bild”: “Ich erkenne im Vertrag keine Klausel, die eine Kündigung aus dem angeführten Grund rechtfertigen könnte”.
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