Sputnik-V-Impfstoff wird von der EMA noch überprüft: Freigabe könnte länger dauern, als erwartet
Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärte Mitte April, dass die Verhandlungen mit dem Hersteller von Sputnik kurz vor der Finalisierung stehen würden. Allerdings gibt es bis heute kein grünes Licht für die Freigabe durch die EMA. Der eXXpress fragte im Gesundheitsministerium und bei der Arzneimittel-Agentur nach.
In Österreich geht der Impffortschritt gut voran, nicht zuletzt aus diesem Grund hat sich die Bundesregierung für die Öffnung entschieden. 4,5 Millionen Österreicher haben wenigstens schon die Erstimpfung erhalten, 1,24 Millionen sind bereits vollimmunisiert.
Ob Österreich nun weiterhin an der Beschaffung des Sputnik-Impfstoffes festhält, ist nicht ganz klar. Auf Nachfrage des eXXpress im Gesundheitsministerium wurde mitgeteilt, dass “die Verhandlungen dazu laufen. Bis dato wurde kein Impfstoff von Sputnik bestellt oder gekauft.”
Zudem hält man im Gesundheitsministerium fest, dass der Impfstoff ausreichend geprüft sein müsse und daher eine EMA-Zulassung absolute Bedingung sei.
Noch zuwenig Daten bei der EMA
Die EMA (Europäische Arzneimittel Agentur) wiederum teilte dem eXXpress auf Nachfrage mit, dass eine Überprüfung des Sputnik-Impfstoffes, der sogenannte “Rolling Review”, bereits gestartet sei, allerdings noch kein Zulassungsantrag gestellt worden wäre. So werden die aktuell vorliegenden Erkenntnisse überprüft, jedoch würden noch Daten fehlen. Diese müssen spätestens mit dem Zulassungsantrag vorliegen, danach könne von Seiten der EMA auch eine zeitliche Angabe über eine Freigabe gemacht werden.
Sollte Österreich also weiterhin auf einen raschen Einsatz von Sputnik V setzen, wird es möglicherweise einen Alleingang geben müssen, denn die Freigabe durch die EMA könnte offenbar länger dauern als erwartet.
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