Ein Anblick, den Wien fast vergessen hatte: Der majestätische Südturm des Stephansdoms steht wieder unverhüllt da – zum ersten Mal seit fast drei Jahrzehnten. „Der Turm zeigt sich seit dieser Woche ganz ohne Gerüst“, schreibt meinbezirk.at.

Rund 30 Jahre lang war das Wahrzeichen eingerüstet, mal oben, mal unten – aber nie komplett frei. Jetzt endlich ist der Turm, 137 Meter hoch und damit einst das höchste Bauwerk Europas, wieder in voller Pracht zu sehen.

Von Einsturzgefahr zu Meisterleistung

Die lange Restaurierung begann 1995 – aus purem Zwang. Eine der 25 Meter hohen Fialen, ein filigranes Bauelement des Turms, drohte abzustürzen. Damals musste rasch gehandelt werden: tonnenschwere Bauteile wurden gesichert, das Gerüst errichtet, der Stein ausgebessert.

Seitdem wurde Jahr für Jahr gereinigt, restauriert und ersetzt. Laut ORF Wien bestand die größte Herausforderung darin, den empfindlichen Kalksandstein vor weiterem Zerfall zu schützen. Wind, Abgase und saurer Regen hatten über Jahrzehnte tiefe Spuren hinterlassen.