
Harvard-Professorin erforscht Ehrlichkeit – und betrügt selbst
In der Welt der Wissenschaft galt Francesca Gino als absolute Spitzenklasse. Zahlreiche Auszeichnungen unterstrichen ihre Arbeit – dies ist jedoch Geschichte. Der Italienerin wird vorgeworfen, betrogen zu haben – zum Verhängnis wurde ihr dabei ausgerechnet eine Forschung über Ehrlichkeit.

Sie galt weltweit als Star in der Welt der Verhaltenswissenschaften und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Nun ist der Glanz um Francesca Gino (45) jedoch verblasst. Der Harvard-Professorin wird vorgeworfen, Daten so oft manipuliert zu haben, bis die Ergebnisse ihren erwarteten Vorstellungen entsprachen.
Die Ironie: Ausgerechnet ein Forschungsexperiment über Ehrlichkeit wurde Gino zum Verhängnis, wie die “Neue Zürcher Zeitung” berichtete. In einem Experiment wies die Forscherin scheinbar nach, dass Menschen ehrlicher sind, wenn sie zu Beginn anstatt am Ende eines Formulars die Richtigkeit ihrer Angaben bestätigen müssen.
Gino wurde beurlaubt
Die Harvard Business School hat sie bereits beurlaubt. Gino selbst äußert sich defensiv über das soziale Netzwerk LinkedIn und gibt an, dass sie die Anschuldigungen prüft, sie ernst nimmt und ihre Optionen abwägt.
Sie erwähnt jedoch nicht, dass die Anschuldigungen unbegründet seien. Dies wäre auch schwer zu beweisen – die Forschergruppe Data Colada hat ihre Verfehlungen detailliert veröffentlicht.
Bestseller in neuem Licht
Das wirft nun auch ein völlig neues Licht auf ihren jüngsten Bestseller “Rebellisches Talent: Warum es sich lohnt, bei der Arbeit und im Leben Regeln zu brechen”. Darin vertritt die Italienerin die These, dass Regelbrecher erfolgreicher sind.
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