Hinter den Explosionen: Die geheimnisvolle Herkunft der Pager im Libanon
Laut ersten Berichten stammen die im Libanon explodierten Pager von dem japanischen Hersteller „Icom‟.
Das Unternehmen hat bestätigt, dass das Modell IC-V82, welches von 2004 bis Oktober 2014 produziert wurde, seit etwa einem Jahrzehnt nicht mehr hergestellt oder ausgeliefert wird. Auch die Produktion der benötigten Batterien wurde eingestellt. Neueste Informationen deuten jedoch darauf hin, dass die Bereitstellung der Pager möglicherweise aus Europa koordiniert wurde.
Am Mittwoch kam es im Libanon zu verheerenden Explosionen von Hunderten Walkie-Talkies, bei denen 20 Menschen ums Leben kamen und 450 weitere verletzt wurden. Die Explosionen ereigneten sich in einem südlichen Vorort von Beirut während einer Trauerfeier für Opfer einer anderen Pager-Explosion am Vortag.
Kontroverses Umfeld der Pager-Explosionen
Die Herkunft der am 17. September 2024 explodierten Pager ist unklar. Zunächst wurde der japanische Hersteller „Icom‟ verdächtigt. Doch neue Recherchen deuten darauf hin, dass die Pager möglicherweise von der ungarischen Firma „BAC‟ Consulting stammen, die sie unter Lizenz des taiwanesischen Herstellers „Gold Apollo‟ produzierte.
Berichten zufolge wurden diese Geräte im Sommer 2022 an die Hisbollah geliefert. Möglicherweise wurden sie manipuliert und in militärischen Operationen gegen die Hisbollah eingesetzt. Die Explosionen scheinen als koordinierte Angriffe erfolgt zu sein, bei denen die Pager durch ein Signal gezielt zur Detonation gebracht wurden.
Ein komplexes Netz von Fälschungen und Manipulationen
Es wird vermutet, dass die Pager nicht direkt aus Taiwan, sondern über Ungarn in den Libanon gelangten, wo sie möglicherweise präpariert wurden. „Gold Apollo‟ betonte, dass sie nicht an der Herstellung oder Manipulation der Pager beteiligt waren und lediglich die Markenrechte lizenziert hatten.
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