
Holocaust-Gedenken: 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz
Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, dem größten Komplex an Gefangenenlagern der Nazis, jährt sich heuer zum 80. Mal. Über eine Million Menschen wurden dort ermordet, bevor die Rote Armee am 27. Jänner 1945 das Lager befreite.
Der Jahrestag wurde Jahrzehnte später zum öffentlich begangenen Holocaust-Gedenktag. Wie schon in den vergangenen Jahren wird auch am Heldenplatz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung der Plattform “JetztZeichenSetzen”, bei der Nachfahren von Auschwitz-Überlebenden sprechen werden. Neben einem jüdischen Chor wird der Opfer auch mit einer Kranzniederlegung gedacht. In den vergangenen Jahren nahmen an der Veranstaltung 300-500 Menschen teil, aufgrund des Jubiläums rechnen die Veranstalter heuer mit einigen hunderten mehr. Dort wird auch die Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) durch Vizepräsidentin Claudia Prutscher vertreten sein.
Van der Bellen bei Gedenkfeier in Auschwitz
IKG-Präsident Oskar Deutsch wird wie auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und zahlreiche andere Staatsspitzen bei der offiziellen Gedenkveranstaltung im Lager in Auschwitz anwesend sein. Regierungschef Alexander Schallenberg ist am Montag aufgrund des EU-Rats in Brüssel und wird in Auschwitz von Kanzleramtsministerin Susanne Raab (beide ÖVP) vertreten.
Zur Gedenkfeier eingeladen sind auch sämtliche noch lebende Auschwitz-Überlebende. Jener Güterwaggon, der seit 2009 im Inneren des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in der Mitte jener Rampe steht, auf der Ärzte der SS Selektionen durchführten, und die meisten der ankommenden Juden direkt in den Tod in der Gaskammer schickten, wird anlässlich der Gedenkveranstaltung direkt vor dem Haupttor platziert.
“In solchen Güterwaggons brachten die deutschen Nazis Menschen hierher. Diese Waggons verbanden Ghettos und Verstecke mit dem Ort des Todes”, sagte Piotr Cywiński, Direktor des Auschwitz-Museums als der Waggon erstmals auf der Rampe ausgestellt wurde.
Gedenkveranstaltung im Parlament
In Österreich findet neben der Gedenkveranstaltung am Heldenplatz heuer auch eine im Parlament mit Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) statt. Gemeinsam mit dem zweiten Nationalratspräsidenten Peter Haubner (ÖVP) bzw. der dritten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler (ÖVP) hat Rosenkranz zu einer Diskussionsveranstaltung ins Parlament eingeladen. Sprechen werden weder er noch die zahlreichen Abgeordneten, die an der Veranstaltung teilnehmen. Stattdessen diskutieren Schüler mit der Zeitzeugin Erika Freeman.