Houthi-Rebellen feuern auf Schiffe im Roten Meer
Ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd ist im Roten Meer beschossen worden. Die “Al Jasrah” sei bei dem Angriff in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschädigt worden. Ein Geschoss aus den von Houthi-Rebellen kontrollierten Gebieten im Jemen verfehlte zudem nur knapp ein Containerschiff im Bab el-Mandeb, einer wichtigen Seestraße.
Der Frachter war den Angaben zufolge aus dem griechischen Piräus durch den Suezkanal gefahren und befand sich auf Kurs Richtung Singapur. “Es gibt Sachschäden an Bord, die Crew ist unversehrt”, sagte der Sprecher. Einzelheiten zu den Schäden konnte er zunächst nicht mitteilen. Das Schiff könne seine Fahrt aber fortsetzen. Medienberichten zufolge gab es nach dem Beschuss ein Feuer an Bord.
Zum Ursprung des Beschusses konnte der Sprecher zunächst ebenfalls keine Angaben machen. Zuletzt hatten jemenitische Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer angegriffen. Erst am Donnerstag hatten die deutschen Reeder deshalb von der Bundesregierung und der EU Schutzmaßnahmen gefordert. Die deutsche Handelsflotte ist mit ihren gut 1.800 Schiffen die siebtgrößte unter den großen Handelsflotten der Welt.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt. Alle anderen würden zum “legitimen Zielen unserer Streitkräfte”, hieß es von den Rebellen.
Die britische Marine Trade Operations hatte zuvor vor einem Vorfall in der strategischen Seestraße gewarnt. Der “Jemenitische Marine”-Dienst kontaktierte die “Maersk Gibraltar” vor dem Angriff und forderte eine Kursänderung in Richtung Jemen. Maersk, einer der weltweit größten Frachter, reagierte auf den Angriff: „Maersk ist zutiefst besorgt über den Zwischenfall mit der Maersk Gibraltar auf der Fahrt von Salalah, Oman, nach Jeddah, Saudi-Arabien.“ Die Besatzung des Schiffes sei in Sicherheit.
Fake News in sozialen Medien
In den sozialen Netzwerken kursieren Fake News zu dem Vorfall, dass das Schiff getroffen worden sei. Die Videos zeigen aber tatsächlich den tragische Brand von Maersk Honam im Jahr 2018.
Der Angriff ist der neueste in einer Serie von Houthi-Angriffen, die mit dem Israel-Hamas-Konflikt im Gazastreifen in Verbindung stehen.
Maersk is deeply concerned about the incident involving the MAERSK GIBRALTAR while the vessel was traveling from Salalah, Oman to Jeddah, Saudi Arabia. The crew & vessel are reported safe. We are currently working to ascertain the full details of the incident. Vessel was not hit
— Maersk (@Maersk) December 15, 2023
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