"Ich bin einfach nur fassungslos" – viele Reaktionen auf Teichtmeister-Urteil
Das milde Urteil für Ex-Burg-Schauspieler Florian Teichtmeister lässt auf X (Twitter) die Wogen hochgehen. Die meisten User können es nicht nachvollziehen. Scharfe Kritik kommt von Laura Sachslehner (ÖVP) und Dominik Nepp (FPÖ). Nur der umstrittene Chefredakteur einer Wiener Stadtzeitung lobt die Justiz – und attackiert die Staatsanwältin.
Wegen des Besitzes und der Herstellung von insgesamt 76.000 Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen muss der ehemalige TV-Kommissar keinen einzigen Tag ins Gefängnis. Das Urteil – zwei Jahre bedingt – können viele nicht nachvollziehen.
#Teichtmeister
— Peter Flieger (@PeterFlieger) September 5, 2023
Ich bin über dieses Urteil einfach nur fassungslos.
Mehr gibts dazu nicht zu sagen.
2 Jahre bedingt.... Echt jetzt? Gefühlt wird ein Kaugummidiebstahl beim Billa in Österreich härter bestraft als ein Gewaltverbrechen. Ich kann das nicht nachvollziehen. #teichtmeister
— Caffè sospeso (@Stompthewine) September 5, 2023
"Der Rechtsstaat versagt"
Die Wiener ÖVP-Landtagsabgeordnete Laura Sachslehner spricht von einem “Schlag ins Gesicht für jeden, der an die Gerechtigkeit in unserem Rechtssystem glaubt”. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp warnt angesichts des “Versagens des Rechtsstaats” vor Selbstjustiz, aus Brüssel schaltet sich auch EU-Abgeordneter Harald Vilimsky ein, der die Schuld auch bei der Politik sieht.
Das Teichtmeister-Urteil ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der an Gerechtigkeit in unserem Rechtssystem glaubt.
— Laura Sachslehner (@l_sachslehner) September 5, 2023
Wenn der Rechtsstaat so versagt, braucht man sich in Zukunft über Selbstjustiz nicht wundern. #Teichtmeister
— Dominik Nepp (@DominikNepp) September 5, 2023
Wenn Sie nicht wollen, dass Menschen wie Teichmeister am nächsten Tag als freier Mann am Spielplatz ihrer Kinder sitzen. Wählen Sie die Kuscheljustiz-Parteien ab.
— Harald Vilimsky (@vilimsky) September 5, 2023
Grosz: "Die Opfer gehören geschützt, nicht die Täter"
“Kalten Sadismus” bei Florian Teichmeister sieht der ehemalige BZÖ-Politiker Gerald Grosz (46), der im vergangenen Jahr für das Amt des Bundespräsidenten angetreten ist. Seine Forderung: “Einweisen und wegsperren!”
Die Ex-Politikerin Ursula Stenzel (erst ÖVP, dann FPÖ) kommentiert: “Eine Abschreckung für Pädophile ist das nicht”. Schon bald würden dem einstigen TV-Star wieder Filmrollen angeboten, meint die ehemalige ORF-Moderatorin.
Die monströsen Taten von Teichtmeister haben nur ein Urteil verdient: Einweisen und wegsperren! Die Opfer gehören geschützt, nicht die Täter! pic.twitter.com/PHMdYpO8mu
— Gerald Grosz (@GeraldGrosz) September 5, 2023
Teichtmeister muß weder ins Gefängnis noch in den Maßnahmenvollzug. Strafen nur bedingt und auf fünf Jahre Bewährung ausgesetzt. Eine Abschreckung für Pädophilie und Drogensucht ist dies freilich nicht. Er wird sehr bald Filmrollen angeboten bekommen.
— ursula schweiger-stenzel (@ursula_stenzel) September 5, 2023
Wochenblatt-Chefredakteur: "Sieg der Sachlichkeit"
Einzig der Chefredakteur eines umstrittenen Wiener Wochenblatts äußert sich anders. Kritisch spricht er von einer “Schock-Show der Staatsanwältin”. Es sei ein “guter Tag für die Justiz”, denn der Richter habe sich von den Vorwürfen nicht beeindrucken lassen.
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