Im zerschossenen Auto von Mariupol in die Wachau : Polizisten organisieren Reparatur
Das bekommen die Polizisten in Weißenkirchen (NÖ) sicher nicht täglich zu sehen. Im Ortsgebiet von Wösendorf war ein Pkw mit mehreren Einschusslöchern unterwegs! Das Auto mit ukrainischem Kennzeichen fiel zudem mit zersprungener Windschutzscheibe sowie mit Plastikfolien überzogene hinteren Seitenscheiben und Heckscheibe auf.
Der Lenker (30), ukrainischer Staatsbürger, war mit seiner Ehefrau und seinen Eltern aufgrund der Kriegswirren am 14. Mai 2022 aus der von russischen Truppen eingenommenen Stadt Mariopul mit dem Pkw über Russland, Lettland, Litauen, Polen und Tschechien geflüchtet. Als Reiseziel gaben die Personen ein Domizil ihrer Bekannten in Italien an. Das Fahrzeug wies mehrere Einschusslöcher und Beschädigungen durch Granatsplitter auf, eine Weiterfahrt mit dem Fahrzeug war wegen Gefahr im Verzug nicht möglich. Eine notwendige Reparatur der Beschädigungen überstieg deren finanziellen Möglichkeiten.
Familie lebte auf der Flucht im Auto
Beamte der Polizeiinspektion Weißenkirchen wollten helfen, nahmen mit der Firma Birngruber Krems und dem Bürgermeister Kontakt auf. Der Filialleiter der Firma Birngruber Krems, Benjamin Braun, erklärte sich bereit, die Reparatur kostenlos durchführen zu lassen. Der Bürgermeister der Gemeinde Weißenkirchen in der Wachau, Christian Geppner, organisierte unterdessen eine kostenlose Unterbringung und Verpflegung für die Nacht für die vier Personen samt zwei Hunden im Gästehaus seiner Mutter.
Willkommene Abwechslung für die Ukrainer: Seit ihrer Flucht hätten sie auf Parkplätzen im Auto in Flüchtlingsherbergen genächtigt. Die ukrainische Familie konnte am 18. Mai 2022, gegen 12.00 Uhr, ihre Fahrt nach der Reparatur ohne entstandene Kosten nach Italien fortsetzen.
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